Aschenbrüder
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilme, Succès Zürich
Regie: Steve Walker
Produktion: Zürcher Hochschule der Künste
Drehbuch: Markus Heiniger

Am Anfang scheint es, als wollten die beiden ihr Schweigen fortsetzen - doch zu zweit im Auto ist das nicht ganz so einfach.
Aschenbrüder - ein tragisch-komisches Roadmovie.
Bruno Manser - Laki Penan
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Christoph Kühn
Produktion: Filmkollektiv Zürich
Drehbuch: Christoph Kühn

Jury Begründung –
Der Umweltschützer Bruno Manser lebte von 1984 bis 1990 im Dschungel von Borneo und kämpfte u. a. mit dem Buch «Stimmen aus dem Regenwald» gegen die Vertreibung der Penan und die systematische Zerstörung ihrer Lebensgrundlage; seit sieben Jahren ist er verschollen. Im Dokumentarfilm «Bruno Manser – Laki Penan» begibt sich Christoph Kühn auf die Spuren des eigenwilligen Menschenrechtsaktivisten, dem der Urwald zur zweiten Heimat wurde. Mit Staunen und Respekt erzählen Einheimische, wie sie den Westler das (Über-)Leben lehrten. Zeichnungen aus Mansers Notizblöcken zeugen von der intensiven Beschäftigung mit Flora und Fauna des Regenwaldes. Ausschnitte aus Briefen an seine Familie, die er ihnen in Form von Tonbandkassetten zukommen liess, zeigen eine mit Witz begabte Persönlichkeit. Unaufgeregt fügt der Film auf der Bild- und Tonebene die Zeugnisse dieses aussergewöhnlichen Lebens zusammen und schafft die Kunst der Distanzwahrung. Er ist das umfassende Porträt eines Getriebenen, ohne Heldenepos zu sein. Dies auch – und das ist eine besondere Erwähnung wert – dank der souveränen Kamera von Severine Barde.
Chrigu
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Jan Gassmann
Produktion: Diagonal Film GmbH
Drehbuch: Thomas Jörg

Jury Begründung –
«Chrigu» ist eine Liebeserklärung an das Leben und an die Freundschaft. «Chrigu» ist aber auch eine Liebeserklärung an das Kino von einem, dem die Kamera offenbar schon immer selbstverständliche Begleiterin war, der sein Leben und dasjenige seiner Freunde – Parties, Konzerte, Reisen – immer filmisch festhielt. So schien es naheliegend, auch die hereinbrechende Krankheit, einen seltenen Tumor, zu dokumentieren, bis zum Tod von Chrigu mit 23 Jahren.
Der Film, ein gemeinsames Projekt von Christian «Chrigu» Ziörjen und Jan Gassmann, folgt den letzten Monaten von Chrigu, der sich auch immer wieder selber filmt, befragt und sich so seiner Existenz vergewissert, uneitel, ohne Weinerlichkeit und Sentimentalität. Diese Videobilder, montiert mit früheren Aufnahmen und kurzen Texteinblendungen, ergeben einen sehr persönlichen, lebendigen, oft erstaunlich lustigen und verspielten Film, der sich zum Porträt einer ganzen Generation und unprätentiös zur universellen Reflexion über Freundschaft, Zusammengehörigkeit und den Sinn des Lebens weitet.
Das Fräulein
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Fiction, Succès Zürich
Regie: Andrea Staka
Produktion: Dschoint Ventschr AG (Susann Rüdlinger, Samir)
Drehbuch: Andrea Staka, Barbara Albert, Marie Kreutzer

Die Herbstzeitlosen
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Fiction, Succès Zürich
Regie: Bettina Oberli
Produktion: Catpics Coproductions AG (Alfi Sinniger)
Drehbuch: Sabine Pochhammer, Bettina Oberli

Dutti der Riese
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Martin Witz
Produktion: Ventura SA
Drehbuch: Martin Witz

Jury Begründung –
Mit «Dutti der Riese» legt Martin Witz, der bisher vor allem als Cutter und Co-Drehbuchautor in Erscheinung getreten ist, seinen ersten Kino-Dokumentarfilm vor. Von der Beerdigungsfeier von Gottlieb Duttweiler im Jahr 1962 ausgehend, rollt der sorgfältig recherchierte Film die Geschichte dieses einzigartigen Schweizer Visionärs und seines Lebensprojekts, der Migros, auf. In packenden Zeitdokumenten und Äusserungen von Weggefährten und Mitarbeitenden entsteht das facettenreiche Porträt eines Mannes voller Widersprüche: eines populistischen Globalisierers «avant la lettre», der zugleich ein Patriot war, eines Geschäftemachers und zugleich Anwalts der sparsamen Hausfrau, der immer wieder seine Sorge um das Gemeinwohl und die Ethik innerhalb des Kapitalismus zum Ausdruck bringt – und im Rückblick auch die Besorgnis, die Migros könnte durch ihren Erfolg am Ende ihre eigenen Ziele unterlaufen. Auf subtile Weise lässt Witz nach und nach neben dem Riesen «Dutti» eine Leerstelle entstehen, die in der Schweiz bisher niemand zu füllen vermochte.
Ein Lied für Argyris
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Non-Fiction, Succès Zürich
Regie: Stefan Haupt
Produktion: Fontana Film GmbH (Stefan Haupt)
Drehbuch: Stefan Haupt

Für die Titelsequenz von I Was A Swiss Banker
Preis / Auszeichnung:
Personenpreis
Regie: Thomas Imbach
Produktion: Okofilm Productions
Preisträger: Alina Günter und Cyril Gfeller

Jury Begründung –
Die Grafikstudentin Alina Günter und der Student der Visuellen Kommunikation Cyril Gfeller haben für den Thomas-Imbach-Film «I Was A Swiss Banker» eine eigenständige, innovative Titel- und Abspannsequenz geschaffen, die sich hervorragend in die verspielte Liebesgeschichte einbettet. Mit der zweidimensional animierten Schlingpflanzen-Typografie im Vorspann taucht man sanft in die Story ein; die dreidimensionale Animation der Abspann-Sequenz öffnet den Raum am Ende der Geschichte. Eine musikalisch unterstützte traumwandlerische Fahrt in gezeichneten Schwarz-Weiss-Bildern – an Credits, geschrieben aus Schlingpflanzen, Luftblasen, Möwen und Sternen, vorbei – durch Uferlandschaften, in den Himmel hinauf und endlich ins All. Das Artwork von Alina Günter und die Animationen von Cyril Gfeller machen schon diese Sequenzen zum Kinoerlebnis.
Jo Siffert Live Fast - Die Young
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Non-Fiction, Succès Zürich
Regie: Men Lareida
Produktion: Hugofilm Productions GmbH (Christoph Neracher)
Drehbuch: Men Lareida, Reto Baumann

Matchmaker
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Non-Fiction, Succès Zürich
Regie: Gabrielle Antosiewicz
Produktion: C-Films AG (Andi Huber, Peter Reichenbach)
Drehbuch: Tamar Lewinsky

Nachtflattern
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilme, Succès Zürich
Regie: Carmen Stadler
Produktion: Zürcher Hochschule der Künste
Drehbuch: Carmen Stadler

Ein Moment der Angst - eine schlaflose Nacht und eine Begegnung, bei der sie sich wieder neu sehen und der Alltag - nur für kurz zwar - wieder frisch und aufregend ist.
René
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Kurzfilme, Succès Zürich
Regie: Tobias Nölle
Produktion: Filmbureau
Drehbuch: Tobias Nölle

Sieben Mulden und eine Leiche
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Thomas Haemmerli
Produktion: Ican Films GmbH
Drehbuch: Thomas Haemmerli

Jury Begründung –
In seinem Familienporträt «Sieben Mulden und eine Leiche» rekonstruiert Thomas Haemmerli die Biografie seiner eben verstorbenen Mutter, einer leidenschaftlichen Sammlerin. Während einer einmonatigen Aufräumaktion versuchen sein Bruder und er ihrer Hinterlassenschaft beizukommen. Wie Archäologen tragen sie Schicht um Schicht der unnütz gewordenen Dinge ab, die sich in der Wohnung der toten Frau angestaut haben. Die beiden Brüder stehen dem Chaos verständnislos gegenüber; die Kamera dient ihnen als Schutzschild. Doch das Material fördert auch einen Haufen ungeordneter Erinnerungen und Emotionen zu Tage, die sich an die alltäglichen Gegenstände, an Zeitungsausschnitte, Briefe und Gerichtsakten heften und in unzähligen Fotos und Super-8-Filmen gespeichert sind. In der Montage fügen sie sich zum Puzzle einer tragischen Familiengeschichte, die der Filmemacher nach dem Motto «der eigenen Familie entkommt man nicht» als schwarze Komödie präsentiert.
Tonmeister Dieter Meyer
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Personenpreis als Tonmeister
Der Tonmeister: Dieter Meyer

Jury Begründung –
Allein dieses Jahr zeichnet Dieter Meyer für mehrere Dokumentarfilme als Tontechniker verantwortlich: von den Tiefen des Dschungels auf Borneo («Laki Penan», Regie: Christoph Kühn) bis hinauf in die luftigen Höhen der Alpen («Heimatklänge», Regie: Stefan Schwietert) folgen wir seinen exquisiten Tonspuren ins Reich der Stimmen und Geräusche. Die Namen seiner zahlreichen Kollaborationen lesen sich wie das «Who is who» des heimischen Filmschaffens der letzten 20 Jahre und immer war Dieter Meyer der Garant für den guten Ton. Bekannt für seine zurückhaltende Art und seine innovativen technischen Lösungen, vertritt Dieter Meyer (1951*) engagiert die Sache des Direkttons, ohne dessen Qualität der Dokumentarfilm um eine seiner wichtigsten und sinnlichsten Dimensionen ärmer wäre.
Die Auszeichnung erfolgt auch in Anerkennung der Tatsache, dass Dieter Meyer als unabhängige Instanz sein umfangreiches Knowhow generös mit Studenten und Produzenten, Tontechnikern und Regisseuren teilt – ein wichtiger Vorteil für eine Branche, die im stetigen technologischen Wandel begriffen ist.
Vitus
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Fiction, Succès Zürich
Regie: Fredi M. Murer
Produktion: Hugofilm Productions GmbH (Christian Davi)
Drehbuch: Peter Luisi, Fredi M. Murer
AlpTraum
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilme, Succès Zürich
Regie: This Lüscher
Produktion: Presence Production GmbH
Drehbuch: This Lüscher

Auf der Strecke
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Reto Caffi
Produktion: Blushfilms GmbH
Drehbuch: Reto Caffi

Jury Begründung –
Als der Ladendetektiv Rolf sein professionelles Auge auf die attraktive Sarah wirft – die Buchhändlerin, die im selben Warenhaus arbeitet wie er, – ahnt er nicht, wie tief ihn sein Begehren in eine Geschichte von Liebe, Eifersucht und Schuld verstricken wird. Wunderschön gefilmt, nuanciert interpretiert und mit viel Gespür für Witz, Dramatik und überraschende Wendungen meisterlich inszeniert, entwickelt der Film eine Authentizität, die unsere Neugierde und unsere Sympathie für die Figuren bis zum (bitteren) Ende wachsen lässt, und deren Sog wir uns nur schwer entziehen können.
Reto Caffi zeigt uns mit «Auf der Strecke», wie tief ein kurzer Film gehen kann – und wie spannend und wahrhaftig Fiktion zu sein vermag.
Auf der Strecke
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilme, Succès Zürich
Regie: Reto Caffi
Produktion: Blushfilms GmbH
Drehbuch: Reto Caffi

Breakout
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Fiction, Succès Zürich
Regie: Mike Eschmann
Produktion: Zodiac Pictures Ltd. (Reto Schaerli)
Drehbuch: Thomas Hess

Bruno Manser - Laki Penan
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Non-Fiction, Succès Zürich
Regie: Christoph Kühn
Produktion: Filmkollektiv Zürich (Marianne Bucher)
Drehbuch: Christoph Kühn

Das Geheimnis von Murk
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Sabine Boss
Produktion: C-Films AG
Drehbuch: Daniel Howald

Jury Begründung –
Ein verschlafenes Schweizer Dorf reibt sich die Augen, als plötzlich ein Kornkreis auf Gemeindegebiet auftaucht. Aus diesem Ereignis will man Kapital schlagen, Begehrlichkeiten werden geweckt, Beziehungen auf die Probe gestellt. Das ganze Dorf gerät ausser Rand und Band. «Das Geheimnis von Murk» besticht durch gut geführte Schauspielerinnen und Schauspieler und ein präzises Timing. Ausstattung, Kamera und Musik sind aus einem Guss. Und Dialoge, die den Darstellern auf den Leib geschrieben sind, erlauben es etwa Daniel Rohr, mit Pointen nur so um sich zu schiessen; die Witze sitzen. Zwar operiert der Film zum Teil mit einfachen Klischees, die er spielerisch zur Schau stellt. Er deckt aber mit Charme die Problemchen unserer biederen Existenz auf und wächst an einigen Stellen über sich hinaus. «Das Geheimnis von Murk» von Sabine Boss will eine Klamotte sein – und ist es geworden. Selten ist ein Film seinem Anspruch leichter Unterhaltung so überzeugend und unverkrampft gerecht geworden.
Der Freund
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Micha Lewinsky
Produktion: Langfilm AG
Drehbuch: Micha Lewinsky

Jury Begründung –
Unversehens rückt der unscheinbare Student Emil in den Mittelpunkt des Geschehens: Er gibt für die Familie der verstorbenen Larissa vor, nicht irgendein, sondern der Freund zu sein. Darum hat ihn die von ihm bewunderte Sängerin kurz vor ihrem Tod gebeten. Obwohl er Larissa kaum gekannt hat, entspricht Emil diesem Wunsch in einer Mischung aus naiver Treuherzigkeit und dem Bedürfnis, seine soziale Isolation zu durchbrechen. Damit schafft sich «Der Freund» ein dramaturgisch äusserst wirkungsvoll konstruiertes Handlungsgerüst. Denn Emil stellt für die verzweifelten Eltern und die Schwester Larissas, in seiner mitunter unbegreifbaren stoischen Art, eine Projektionsfläche in der Trauerarbeit dar. Gleichzeitig führt er das Publikum in eine durch die Krise aufbrechende Familienstruktur ein, was zu den intensivsten Momenten des Films führt: Die beklemmenden Szenen im Elternhaus und rund um die Beisetzung sind subtil gespielt und inszeniert. Intensiv ins Bild gesetzt wird dies von Pierre Mennels Kamera und auf der Tonebene getragen von der ausnehmend eindringlichen und eigenständigen Filmmusik von Marcel Vaid und Sophie Hunger.
Dutti der Riese
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Non-Fiction, Succès Zürich
Regie: Martin Witz
Produktion: Ventura SA (Andreas Pfäffli)
Drehbuch: Martin Witz

Elvira
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Kurzfilme, Succès Zürich
Regie: Sabine Lattmann
Produktion: Prêt-à-tourner Produktion GmbH
Drehbuch: Sabine Lattmann

Heimatklänge
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Preis Non-Fiction, Succès Zürich
Regie: Stefan Schwietert
Produktion: Maximage GmbH (Brigitte Hofer und Cornelia Seitler)
Drehbuch: Stefan Schwietert

Hidden Heart
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Fimpreis
Regie: Cristina Karrer
Produktion: Dschoint Ventschr AG
Drehbuch: Cristina Karrer

Nächstes Jahr wird es 40 Jahre her sein, seit die erste Herztransplantation stattgefunden hat. Der Film schafft Anlass, die Geschichte der beiden Männer zu erzählen, die eigentlich nicht so verschieden aufgewachsen sind, aber doch durch die Umstände ein ganz anderes Schicksal hatten. «Hidden Heart» erzählt von Glamour, Ungerechtigkeit und Aufbruch.
Jury Begründung –
Am 3. Dezember 1967 wurde in Südafrika das erste Herz erfolgreich von einem Menschen in den anderen verpflanzt – nach allgemeinem Dafürhalten von Christian Barnard, der bald zum Medienliebling und zum internationalen Glamourarzt wurde. Erst nachdem das Apartheidssystem beseitigt war, warfen südafrikanische Medien die Frage auf, ob Barnard dabei von seinem schwarzen Assistenten nur unterstützt worden sei oder ob Hamilton Naki, der ursprünglich als Spitalgärtner gewirkt hatte, die entscheidenden Operationsschritte selber ausgeführt habe. Ohne den Anspruch, alle Fragen restlos zu beantworten, erzählt der Dokumentarfilm in Interviews mit Freunden, Angehörigen und Mitarbeitenden von Barnard und Naki, mit historischen Film- und Fotodokumenten und nachgestellten Szenen von zwei Menschen, deren Biographien eine Zeitlang parallel liefen und sich kreuzten, die aufgrund der Rassentrennung aber gänzlich andere Voraussetzungen und einen völlig anderen Ausgang hatten: Individuelle Schicksale und die Geschichte Südafrikas der letzten fünfzig Jahren beleuchten sich gegenseitig.
Ich träume nicht auf Deutsch
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Kurzfilmpreis Stadt Winterthur
Regie: Ivana Lalovic
Produktion: Zürcher Hochschule der Künste
Drehbuch: Ivana Lalovic
Jury Begründung –
In einem Hotel in Sarajevo finden zwei Menschen, die durch den Krieg und die Migration heimatlos geworden sind für eine Nacht lang ein Zuhause. Mit wunderbaren Bildern, lebendigen Figuren und einem der schönsten Leinwanddialoge der letzten Jahre schafft Ivana Lalovic das Kunststück, ihren persönlichen Migrationshintergrund in eine Geschichte von universeller Gültigkeit zu packen.
No More Smoke Signals
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Fanny Bräuning
Produktion: Distant Lights GmbH
Drehbuch: Fanny Bräuning

Jury Begründung –
Die Radiostation «Kili Radio» ist der Lebensnerv der Gemeinschaft der Lakota-Indianer. Wie zu Ursprungszeiten des Mediums werden hier Sportanlässe live übertragen, dazwischen meldet eine Hörerin ein getürmtes Pferd, und im Sommer verwandelt sich das Studio in eine Outdoor-Bühne für den lokalen Singer-Songwriter-Wettbewerb. Im Dokumentarfilm «No More Smoke Signals» nimmt Fanny Bräuning den Sender als Ausgangspunkt, um die missliche Lebenssituation der Indigenen in South Dakota zu schildern. In atemberaubenden Landschaftsaufnahmen (Kamera: Pierre Mennel, Dieter Stürmer, Igor Martinovic) fängt der Film die unendliche Weite und klirrende Kälte des amerikanischen Nordens ein. In lebhaften, aus der Hand gedrehten Interviews mit Bewohnern, die sich nicht unterkriegen lassen, legt er den von Arbeitslosigkeit und Alkoholismus geprägten Alltag frei. Und mit eindrücklichem Archivmaterial rollt er historische Ungerechtigkeiten auf. Der Regisseurin gelingt so nicht nur eine visuell und musikalisch packende Reportage, sondern auch eine stimmungsmässig und rhythmisch ausgewogene Hommage an ein marginalisiertes Volk.
Tell
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Fiction, Succès Zürich
Regie: Mike Eschmann
Produktion: Zodiac Pictures Ltd. (Lukas Hobi)
Drehbuch: Jürgen Ladenburger

Verleihfirma Look Now mit Bea Cuttat
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Personenpreis
Verleihfirma Look Now
und ihre Geschäftsführerin Bea Cuttat

Jury Begründung –
Was haben «Das Fräulein», «Chrigu» und «Nachbeben» gemeinsam, abgesehen davon, dass sie mit einem Zürcher Filmpreis ausgezeichnet worden sind? Sie wurden alle von Look Now! ins Kino gebracht, der von Bea Cuttat 1988 mitbegründeten und seit 1990 von ihr allein geführten Verleihfirma, die sich vor allem der Förderung und Verbreitung von Schweizer Filmen verschrieben hat. Mit ihrem Verleih hat Cuttat zahlreiche Filmschaffende seit ihren filmischen Anfängen unterstützt und begleitet; das Autorenverzeichnis von Look Now! liest sich wie das «Who is Who» des neueren und neusten Schweizer Films. Zahlreiche Regisseurinnen und Regisseure haben die Kinoauswertung ihrer Filme der beseelten Verleiherin zu verdanken. Doch nicht nur für den Schweizer Film hat sie ein Händchen bewiesen: Dank ihrem cineastischen Gespür und ihrer Entdeckungslust hat sie immer wieder eigenwillige Autorenfilme aus Europa und den USA auf die hiesigen Leinwände gebracht. Zudem ist die streitbare Verleiherin als Präsidentin des Schweizer Studiofilm Verbands SSV auch filmpolitisch aktiv. Die Stadt Zürich hat Bea Cuttat in der Anfangsphase ihrer Firma bereits «für ihre Verdienste am Verleih und an der Produktion von Schweizer Filmen» geehrt. Dass ihr «Kind» Look Now! jetzt 20 Jahre alt geworden ist, verdient eine erneute Anerkennung: für Cuttats grosses Engagement um die Vermittlung von herausragendem in- und ausländischem Filmschaffen sowie für ihren unermüdlichen Einsatz für eine substantielle Filmkultur.
After the Empire
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Winterthurer Kurzfilmpreis
Regie: Elodie Pong
Produktion: Venus Riot Productions, Zürich

Jury Begründung –
Es wurden 5 Filme für den Preis nominiert…der 2. Winterthurer Kurzfilmpreis geht an einen Film, der die Welt in eine Schuhschachtel packt. Ein Film, in dem Marx auf Marilyn trifft, Batman auf Robin und Martin Luther King auf Frieda aus dem Züribiet. Ganz selbstverständlich verschmilzt die Weltgeschichte mit dem Schicksal der kleinen Frau, grosse Gefühle mit der Superhelden-Pyjamaparty und überschwänglicher Pathos mit feiner Ironie.
Bergauf, bergab
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Hans Haldimann
Produktion: Haldimann Filmproduktion
Drehbuch: Hans Haldimann

Der Film zeigt, wie die Betroffenen immer neue Wege finden, mit diesen Widrigkeiten zurechtzukommen. Aufgeben, das ist klar, wollen sie nicht.
Jury Begründung –
Auf unterschiedlicher Höhe bewirtschaften die Kempfs drei Höfe im Urner Schächental. Je nach Jahreszeit zieht die Familie von einem Hof zum andern; immer dorthin, wo das Gras am grünsten ist. Der Film steht ganz in der Tradition der ethnografisch interessierten Dokumentationen, die das Leben der einheimischen Bergler und Bauern einfangen; dabei verknüpft er die bekannten Themen der Gattung ohne Nostalgie mit den zeitgenössischen Bedingungen. Unprätentiös und praktisch im Alleingang begleitet Hans Haldimann den entbehrungsreichen Alltag der Familie mit Kamera und Mikrofon. Mit frischem Blick beschwört «Bergauf, bergab» eine Welt, von der wir kaum glauben können, dass es sie noch gibt. Der Lebensmut und eine gesunde Portion Trotz der Protagonisten tragen dazu bei, dass der Film uns liebevoll vom Gegenteil überzeugt: «Es muäss!»
Bergauf, bergab
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Dokumentarfilm, Succès Zürich
Regie: Hans Haldimann
Produktion: Hans Haldimann Filmproduktion

Der Film zeigt, wie die Betroffenen immer neue Wege finden, mit diesen Widrigkeiten zurechtzukommen. Aufgeben, das ist klar, wollen sie nicht.
Bird's Nest
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Dokumentarfilm, Succès Zürich
Regie: Christoph Schaub
Produktion: T&C Film AG (Marcel Hoehn)
Drehbuch: Michael Schindhelm

Der Freund
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Spielfilm, Succès Zürich
Regie: Micha Lewinsky
Produktion: Langfilm AG (Anne-Catherine Lang)
Drehbuch: Micha Lewinsky

Emil (25) ist verliebt in Larissa (22). Doch Larissa stirbt, bevor die beiden sich je richtig kennen lernen. Durch einen Zufall wird Emil für ihren Freund gehalten. Larissas Familie nimmt ihn herzlich auf und auch ihre Schwester Nora (24) beginnt sich für den geheimnisvollen jungen Mann zu interessieren. Emil hat plötzlich all die Aufmerksamkeit, die er sich immer gewünscht hat. Nur ist das Leben leider nicht ganz einfach, als "Witwer" einer Frau, die man nie richtig gekannt hat.
Die Seilbahn
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilm, Succès Zürich
Regie: Claudius Gentinetta, Frank Braun
Produktion: Gentinettafilm
Die Standesbeamtin
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Micha Lewinsky
Produktion: Langfilm AG (Anne-Catherine Lang)
Drehbuch: Micha Lewinsky

Jury Begründung –
Mit Humor und vereinnahmender Leichtigkeit lässt uns der Film eine durchaus ernsthafte Lebenskrise einer kleinstädtischen Beamtin durchleben. Die romantische Komödie erzählt von komplizierten Verstrickungen in Job- und Beziehungsproblemen und natürlich von der (wieder) aufkeimenden grossen Liebe. Es überzeugen weniger die Wendungen der Geschichte, als dass uns der Film emotional in das Beziehungsgeflecht der Figuren einzubinden versteht. Grossen Anteil daran hat die darstellerische Leistung von Marie Leuenberger, der es subtil und unaufgeregt gelingt, die «Standesbeamtin» - die dem Film zu seinem Titel verhilft – zu einer glaubhaften Figur zu machen.
Giulias Verschwinden
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Christoph Schaub
Produktion: T&C Film AG (Marcel Hoehn)
Drehbuch: Martin Suter

Jury Begründung –
Der Spielfilm kreist thematisch um das Älterwerden in einer auf Jugendlichkeit getrimmten Gesellschaft. Die Dialoge eines Autors jenseits der 60, inszeniert durch einen Regisseur jenseits der 50, lassen Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur dieser Alterskategorie während 90 Minuten abwechslungsweise lächeln, innehalten und leer schlucken. Das starke Drehbuch von Martin Suter, das hervorragende Casting, die gute Schauspielführung und die dokumentarisch anmutende Handkamera formen einen Ensemblefilm, der zwar auf das geschriebene bzw. gesprochene Wort fokussiert, aber dennoch dynamisch bleibt: Eine reife Leistung von Regisseur Christoph Schaub.
Going Against Fate
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Viviane Blumenschein
Produktion: Turnus Film AG
Drehbuch: Elena Bromund und Viviane Blumenschein

Jury Begründung –
Präzise wird das Tonhalle-Orchester bei der Erarbeitung von Gustav Mahlers 6. Sinfonie beobachtet. Die akribische Analyse des Stücks durch den renommierten Dirigenten David Zinman, die Interpretation der Verflechtung von Mahlers Leben und Werk, die Aneignung der einzelnen Sätze durch die engagierten Musiker: Schnitt für Schnitt lässt uns der Film die ebenso lustbetonte wie humorvolle Aneignung des Werks erleben, als wären wir unmittelbar beteiligt. Der Einsatz mehrerer Kameras und einer speziellen Tonequipe tragen zusätzlich zur herausragenden Qualität dieses Dokumentes unter der Regie von Viviane Blumenschein bei.
Ich träume nicht auf Deutsch
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm, Succès Zürich
Regie: Ivana Lalovic
Kameramann Filip Zumbrunn
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis, Personenpreis
Der Kameraman Filip Zumbrunn

Jury Begründung –
Es ist noch nicht lange her, dass er sich entschloss, den Job des Kameraassistenten an den Nagel zu hängen – und eine Stufe höher zu klettern. Zuerst in «Strähl», dann in kurzen Abständen in «Grounding», «Fuori delle Corde», «Marcello Marcello» oder derzeit in «Giulias Verschwinden» hat er eine eigene Handschrift als Kameramann entwickelt: Er verwendet vor allem die Handkamera, die elegant den menschlichen Körper und seine Bewegung im Raum auf die Leinwand transportiert; nicht selten benützt er den verspiegelten oder versteckten Blickwinkel. Filip Zumbrunn gehört mit seiner an Hollywood geschulten Bildästhetik, die er auf hiesige Verhältnisse adaptiert, schon nach wenigen Jahren zu den prägendsten Bildgestaltern der Schweiz.
Kameramann Pierre Mennel
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis, Personenpreis
Der Kameramann Pierre Mennel

Jury Begründung –
Als Bildverantwortlicher von Fernsehfilmen, Dokumentar- und Spielfilmen wie «Die Standesbeamtin» hat er sich in den letzten fünfzehn Jahren zunächst den Ruf als verlässlicher, einer klassischen Ästhetik verpflichteten Kameramann erarbeitet. Sein fachliches Wissen gibt er nicht nur als Dozent an der ZHdK weiter, er fotografiert regelmässig auch Kurzfilme und Erstlingswerke. Als federführendem Kameramann von «No More Smoke Signals», mit Aufnahmen, die den Landschaften des Indianerreservats eine herbe Sinnlichkeit abtrotzen, ist ihm letztes Jahr ein eindrückliches Statement gelungen. Aktuell beweist er in Pipilotti Rists «Pepperminta» seine gestalterische Vielseitigkeit. Pierre Mennels Leidenschaft fürs Kino trägt massgeblich zum Gelingen zahlreicher Schweizer Filme bei.
Marcello, Marcello
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Spielfilm, Succès Zürich
Regie: Denis Rabaglia
Produktion: C-Films AG (Anne Walser)
Drehbuch: Denis Rabaglia

Max Frisch, Citoyen
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Dokumentarfilm Succès Zürich
Regie: Matthias von Gunten
Produktion: HesseGreutert Film AG (Valentin Greutert)
Drehbuch: Matthias von Gunten

Rocksteady - The Roots of Reggae
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Stascha Bader
Produktion: HesseGreutert Film AG (Valentin Greutert)
Drehbuch: Stascha Bader

Jury Begründung –
Der Dokumentarfilm lässt uns in eine grossartige Bewegung der jamaikanischen Musik eintauchen und die Wurzeln des Reggae ergründen. Der Rocksteady wird uns nicht nur durch seine umwerfend coolen Protagonisten vorgestellt, die Qualität des Films ist es vor allem, deren einzigartigen Sound durch die visuelle Gestaltung des Films erlebbar zu machen. Die schleppenden Rhythmen scheinen zuweilen den Puls für die Montage vorgegeben zu haben, und in den prächtigen Farbkompositionen schwingen Intensität und Groove des Musikstils mit.
Sounddesigner Peter Bräker
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis, Personenpreis
Der Sounddesigner Peter Bräker
Jury Begründung –
Als ausgebildeter Coiffeur wechselt er in den Achtzigerjahren als Tontechniker zum Schweizer Fernsehen und vertont schon bald das «Gutenachtgeschichtli». Mit Beginn des digitalen Zeitalters in den Neunzigern wird er zu einer bedeutenden Figur des Schweizer Films: Virtuos und innovativ tüftelt er als Geräuschemacher, Sounddesigner und Komponist am ebenso originellen wie perfekten Ton von Videos, Spiel- und Dokumentarfilmen, zu Beginn von Pipilotti Rist, dann von Thomas Imbach, Samir oder Sabine Gisiger, jüngst von Christoph Schaub und Micha Lewinsky in «Giulias Verschwinden» und «Die Standesbeamtin». Peter Bräker ist ein Tonwerker mit ausgefeilter Handschrift – ein echter «Rumorista», wie er sich selber gerne nennt.
The Sound of Insects
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Peter Liechti
Produktion: Liecht Filmproduktion
Drehbuch: Peter Liechti

Jury Begründung –
Ein Mann begibt sich in die Waldeinsamkeit, um sich zu Tode zu hungern. Fasziniert von einem fiktionalen, in Tagebuchform gehaltenen Text des japanischen Schriftstellers Mashiko Shimada, der seinerseits auf einer wahren Begebenheit beruht, sucht der Regisseur für seine filmische Rekonstruktion der radikalen Verweigerung ebenso radikale Bilder und Töne. Als Leitmotiv dient ihm eine durchsichtige, Schutz gebende Plastikplane im Wald, deren minimale Veränderung durch die Einwirkungen der Natur den Zerfall des Erzählers spiegelt. Immer wieder blitzen dazwischen Stadt- und Reiseimpressionen auf, klingen realistische oder imaginäre Töne an, ohne dass dadurch die Vorgeschichte des Protagonisten eindeutig festgemacht wird. Peter Liechti konzentriert sich ganz auf das gegenwärtige innere und äussere Erleben des unsichtbar und unpersönlich bleibenden Protagonisten und Ich-Erzählers. Dieser wird damit zu einer Projektionsfläche für freie Assoziationen über das Leben und den Tod; der Film erzeugt einen Bewusstseinszustand zwischen Traum, schweifenden Gedanken und intensiver Selbstbefragung.
Die Standesbeamtin
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Spielfilm
Regie: Micha Lewinsky
Produktion: Langfilm AG, Freienstein
Drehbuch: Micha Lewinsky und Jann Preuss

Giulias Verschwinden
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Spielfilm
Regie: Christoph Schaub
Produktion: T&C Film AG, Zürich
Drehbuch: Martin Suter

Goodnight Nobody
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Jacqueline Zünd
Produktion: Docmine Productions AG, Zürich
Drehbuch: Jacqueline Zünd

Jury Begründung –
Der Dokumentarfilm «Goodnight Nobody» von Jacqueline Zünd fängt die nackte Existenz von vier Schlaflosen ein, die zwar auf vier verschiedenen Kontinenten leben, sich aber durch eine gemeinsame monströse Kulisse bewegen: die Nacht. Nüchtern im Kino sitzend, die Füsse auf dem Boden, wird man in den Rausch dieser Zwischenwelt hineingezogen: Ein hervorragendes Casting, für die grosse Leinwand inszenierte und getaktete Bilder, traumwandlerische Musik und ein ausgewähltes Sounddesign bescheren auch dem Schlafenden das verhängnisvolle Glücksgefühl, wie die Protagonisten der unwiderstehlichen Kraft des Dunkels hilflos ausgesetzt zu sein und seit Jahren nicht mehr schlafen zu können.
Las Pelotas
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilm
Regie: Chris Niemeyer
Produktion: Plan B Film GmbH, Zürich
Drehbuch: Chris Niemeyer
Maximage GmbH
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis, Personenpreis
Regie: Brigitte Hofer und Cornelia Seitler
Produktion: Maximage GmbH

Jury Begründung –
Maximage hat dieses Jahr mit «Hugo Koblet – Pédaleur de charme» und «Toumast» zwei Filme vorgelegt, die den hohen qualitativen Standard, aber auch das breite Portfolio der Zürcher Produktionsfirma spiegeln: Seit 1997 produzieren Brigitte Hofer und Cornelia Seitler mit grossem Engagement Spiel- und Dokumentarfilme, die – wie z. B. Stefan Schwieterts «Heimatklänge» – sowohl Schweizer Traditionen zugeneigt als auch dem internationalen Kontext verpflichtet sind (Yves Scagliolas «The Beast Within»).
Die Filmografie umfasst cineastische Perlen wie Peter Mettlers «Gambling, Gods and LSD» und gehobene Unterhaltung; sie zeugt von Risikofreude, der kontinuierlichen Pflege der Autoren, aber auch der Förderung des filmischen Nachwuchses: Ein anspruchsvoller Mix, den auch die in Produktion befindlichen Projekte bestätigen.
No More Smoke Signals
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Dokumentarfilm
Regie: Fanny Bräuning
Produktion: Distant Lights GmbH, Zürich
Drehbuch: Fanny Bräuning

Pizza Bethlehem
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Bruno Moll
Produktion: PS Film GmbH, Zürich
Drehbuch: Bruno Moll

Im Mittelpunkt des Films stehen die Juniorinnen A des Fussballklubs Bethlehem. In dieser Mannschaft finden sich mehrheitlich Immigrantinnen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren. Der Film fokussiert sporadisch die Aktivität der Mannschaft über den Zeitraum eines halben Jahres. Fünf bis sechs junge Frauen - Schweizerinnen und Ausländerinnen - möchten wir dabei vertieft porträtieren. Der Film zeigt - neben dem Fussballspiel - auch ihren Alltag in Schule, Berufslehre, Freizeit und Familie. Er fragt die Protagonistinnen nach ihrem Selbstverständnis, ihren Träumen, Sorgen und Ängsten, fragt nach dem Verbindenden und Trennenden. Fragt nach der Beziehung zum Fremden im eigenen Land und nach dem Zurechtfinden in einem fremden Umfeld. Und so erzählt der Film beiläufig die heutige Realität des Quartiers.
Jury Begründung –
Der Finger gleitet über die Klingelknöpfe, eine Frauenstimme zählt auf: Mazedonien, Italien, Angola ... So bunt zusammengesetzt wie die Bewohner eines Wohnturms in der Berner Agglomeration sind, so vielfältig präsentiert sich der Mix der Mannschaft des FC Bethlehem – mit einem matchentscheidenden Unterschied: Sie besteht ausschliesslich aus jungen Frauen. Ihre Leidenschaft gilt dem Fussball, und mit herzerfrischender Offenheit lädt uns der Dokumentarfilm von Bruno Moll in ihre Welt zwischen Shoppingcenter und Schule, Familie und Freundschaft ein. Und schon bald wird der Schlachtruf der «Modis», den sie vor jedem Match im Chor anstimmen, zum Motto des Films: «Was wemmär?» «Gwünnä!»
Schlaf
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Kurzfilmpreis
Regie: Claudius Gentinetta und Frank Braun
Produktion: Gentinettafilm, Zürich

Jury Begründung –
Kurz und knapp und absolut vollkommen: So schön kann animiertes Kino sein. Claudius Gentinetta und Frank Braun präsentieren vier Minuten Perfektion in Bild und Ton und schaffen eine wunderbare Parabel auf nächtlichen Lärm und den Wunsch diesen zu beenden.
Schonzeit
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Irene Ledermann
Produktion: Zürcher Hochschule der Künste, Zürich
Drehbuch: Irene Ledermann

Tannöd
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Bettina Oberli
Produktion: Hugofilm Productions GmbH, Zürich
Drehbuch: Bettina Oberli

Jury Begründung –
Bettina Oberli ist mit der Verfilmung von «Tannöd» nach dem gleichnamigen Roman der deutschen Autorin Andrea Maria Schenkel eine starke filmische Umsetzung geglückt. Zusammen mit ihrer Protagonistin Kathrin (Julia Jentsch) lässt uns die Regisseurin in eine dörfliche Gesellschaft der 50er Jahre eintauchen, die von einem furchtbaren Mordfall erschüttert wurde. Mit holzschnittartigen Figurenzeichnungen und in dramatisch zugespitzter Erzählweise wird ein beklemmendes Klima von Misstrauen, Anschuldigung und Angst im Beziehungsgeflecht der Dorfbewohner geschaffen. Das Werk überzeugt zudem durch seine wuchtige expressive Bildsprache, die viel zum vereinnahmenden Filmerlebnis beiträgt.
The Sound of Insects
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Dokumentarfilm
Regie: Peter Liechti
Produktion: Liechti Filmproduktion GmbH, Zürich
Drehbuch: Peter Liechti

Zahn um Zahn
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Kurzfilm
Regie: Ivana Lalovic
Produktion: ABBC Productions, Lausanne
Drehbuch: Florian Siegrist

Zu Zweit
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Barbara Kulcar
Produktion: Plan B Film GmbH, Zürich
Drehbuch: Barbara Kulcsar

Jury Begründung –
Ein Paar Mitte dreissig, zwei Kinder im (Vorschul-)Alter und eine Beziehung, der ob der Alltagsbanalität die Liebe abhanden zu kommen droht: Ausgehend von einem klassisch anmutenden Setting entwickelt Barbara Kulcsar in realismusnaher Umsetzung eine Rettungs- und Ausbruchsphantasie, welche die Protagonisten zu einem Wochenende ins Tessin zwingt. Erzählt, rekonstruiert und ironisch gebrochen wird das Geschehen aus der Perspektive der nachmaligen Paartherapie. «Zu zweit“ besticht durch die Lust am inszenatorischen Risiko, die unerwartete Entwicklung des Plots und die Unmittelbarkeit des Spiels von Linda Olsansky und Thomas Douglas: ein kraftvolles Spiegelbild des Lebens auf halber Treppe.
Bödälä - Dance The Rhythm
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz: Dokumentarfilm
Regie: Gitta Gsell
Produktion: Reck Filmproduktion GmbH, Zürich
Drehbuch: Gitta Gsell

Champions
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz: Spielfilm
Regie: Riccardo Signorell
Produktion: Lichtspiele GmbH (Thomas Löhrer), Küsnacht
Drehbuch: Riccardo Signorell, Urs Bühler

Day Is Done
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Thomas Imbach
Produktion: Okofilm Productions GmbH, Zürich
Drehbuch: Thomas Imbach

Jury Begründung –
Mit «Day Is Done» wendet sich Thomas Imbach nach einem Abstecher zum Spielfilm wieder dem essayistischen Dokumentarfilm zu und macht über ein Jahrzehnt seiner eigenen Biographie ein Stück weit öffentlich: Über Nachrichten auf seinem Telefonbeantworter erleben wir seine Vaterschaft in allen Schattierungen, sein Liebesleben, aber auch seine berufliche Laufbahn mit. Auf der Bildebene präsentiert uns Imbach – neben sparsam eingesetzten Home Movies – bald ganz alltäglich-banale, bald atemberaubende Ansichten aus seinem Atelier über den Bahngleisen. So gelingt es ihm, zu Reflexionen über die vergehende Zeit, die sich verändernde Stadt Zürich, über verpasste und genutzte Chancen anzuregen. Durch seine strenge formale Gestaltung wirkt der Film weder exhibitionistisch noch apologetisch, sondern – nicht zuletzt auch durch die geschickt eingesetzten Songs – inspirierend und poetisch zugleich.
Der ewige Tourist
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Kurzfilmpreis Winterthur
Regie: Lorenz Suter
Produktion: Zürcher Hochschule der Künste, Zürich
Drehbuch: Lorenz Suter

Jury Begründung –
Der Zürcher Lorenz Suter gehört zu den vielversprechenden Nachwuchstalenten des Schweizer Kinos. Seine Filme zeigen keinerlei Berührungsängste mit dem Genrekino und sprechen doch ihre ganz eigene Sprache. Als einer der wenigen seiner Generation wagt er sich aufs rutschige Terrain der Komödie – ohne jemals den Halt zu verlieren. Dialekt-Dialoge, die sitzen und Figuren, die man in ihrer ganzen Unmöglichkeit ins Herz schliessen muss, sind das Markenzeichen seines Masterfilms «Der ewige Tourist» und werden uns hoffentlich auch in Zukunft immer wieder begegnen.
Der Grosse Kater
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz: Spielfilm
Regie: Wolfgang Panzer
Produktion: Abrakadabra Films AG (Claudia Wick), Zürich
Drehbuch: Claus Hant

Giochi d'estate
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Rolando Colla
Produktion: Peacock Film AG, Zürich
Drehbuch: Rolando Colla

Jury Begründung –
In «Giochi d'estate» (Sommerspiele) erkundet Rolando Colla die verwirrende Gefühlswelt der Adoleszenz. Vor der Kulisse eines sommerlichen Campingplatzes und Strandes inszeniert er die Geschichte einer Gruppe von Jugendlichen, die hin- und hergerissen sind zwischen Kindheit und Erwachsenenwelt, eigenen Wünschen und den Erwartungen der Eltern. Facettenreich und nuanciert zeichnet der Film die ersten Schritte der Spielgefährten auf unbekanntem Terrain nach: Aus Fremdheit wird Begehren, aus Unschuld Ernst. Der Film überzeugt insbesondere auch durch das Casting und die Schauspielerführung des jugendlichen Ensembles.
Mit Fr. 10'000 wird zudem die Kameraarbeit von Lorenz Merz in diesem Film ausgezeichnet. Der ehemalige Absolvent der Zürcher Hochschule der Künste war bereits mit seiner Arbeit an Irene Ledermanns mehrfach ausgezeichnetem ZHdK-Diplomfilm «Schonzeit» 2009 aufgefallen. Sinnlich und ohne je kitschig zu werden, verleihen seine Bilder der Welt der Jugendlichen Authentizität und lassen zugleich die universellen Dimensionen des Dramas erahnen.
Guru
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz: Dokumentarfilm
Regie: Sabine Gisiger, Beat Häner
Produktion: Das Kollektiv GmbH, Zürich
Drehbuch: Beat Häner

Hell
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Tim Fehlbaum
Produktion: Vega Film AG, Zürich
Drehbuch: Tim Fehlbaum

Jury Begründung –
Im Spielfilmerstling von Tim Fehlbaum kämpfen sich die Überlebenden einer Klimakatastrophe auf der Suche nach Wasser und Benzin durch ausgedörrte Landschaften und sengende Hitze; die Ausnahmesituation stellt die menschliche Solidarität auf die Probe. Die Mechanismen im Überlebenskampf werden authentisch und überraschungsreich aufgezeigt; die starken Frauenfiguren liefern eine eindrückliche Darstellung des ständigen Kampfs um ihr Leben.
Der Film besticht durch handwerkliches Können, gutes Timing und atmosphärische Dichte und baut eine Spannung auf, der man sich kaum entziehen kann. Ebenso überzeugt der Film durch seine Stilsicherheit (Ausstattung, Wahl der Schauplätze, Kostüme) und starke Visualität.
Tim Fehlbaum ist ein viel versprechendes Talent, auf dessen weitere Werke man gespannt sein darf.
Kameramann Lorenz Merz / Giochi d'estate
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Rolando Colla
Produktion: Peacock Film AG, Zürich

Jury Begründung –
Es wird die Kameraarbeit von Lorenz Merz in diesem Film ausgezeichnet. Der ehemalige Absolvent der Zürcher Hochschule der Künste war bereits mit seiner Arbeit an Irene Ledermanns mehrfach ausgezeichnetem ZHdK-Diplomfilm «Schonzeit» 2009 aufgefallen. Sinnlich und ohne je kitschig zu werden, verleihen seine Bilder der Welt der Jugendlichen Authentizität und lassen zugleich die universellen Dimensionen des Dramas erahnen.
La petite Chambre
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Stéphanie Chuat und Véronique Reymond
Produktion: Vega Film AG, Zürich
Drehbuch: Stéphanie Chuat

Jury Begründung –
In berührender Weise erzählen Stéphanie Chuat und Véronique Reymond in ihrem Kinoerstling, wie sich zwei verzweifelte Menschen – ein Greis vor der Abschiebung ins Altersheim und seine junge Betreuerin, die eine Fehlgeburt zu verarbeiten hat – über Generationengrenzen hinweg verstehen und unterstützen lernen. Es entwickelt sich ein ebenso bedrückendes wie humorvolles Drama, das die so unterschiedlichen Lebenslagen der Figuren geschickt miteinander verbindet und uns diese emotional sehr nahe bringt. Dies gelingt dem Film insbesondere mit dem subtilen Spiel der beiden Hauptdarsteller Florence Loiret Caille und Michel Bouquet. Die Inszenierung überzeugt mit schnörkelloser Präzision, die filmische Gestaltung mit langen ruhigen Einstellungen.
Mit dem Bauch durch die Wand
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Anka Schmid
Produktion: Reck Filmproduktion GmbH, Zürich
Drehbuch: Anka Schmid

Jury Begründung –
Die Dokumentarfilmschaffende Anka Schmid hat drei sehr junge Frauen aus der Deutschschweiz, die ungeplant Mutter wurden, während der ersten drei Lebensjahre ihrer Kinder begleitet. Wie sich beiläufig herausstellt, sind die drei jungen Mütter alle ohne Vater aufgewachsen, ihre familiäre, soziale und berufliche Situation ist aber sehr unterschiedlich. Ohne die Schwierigkeiten und Probleme von Teenagermutterschaften auszublenden, gilt Schmids Hauptinteresse aber dem Selbstverständnis und der Entwicklung der Lebensentwürfe heutiger junger Frauen, die in diesem Fall auch Mütter sind.
Die Offenheit von Schmids Protagonistinnen Sandra, Jasmin und Jennifer ist dem spürbaren gegenseitigen Vertrauen zu verdanken – dem Publikum erlaubt diese Nähe der Regisseurin echte Begegnungen. Dass sich der sympathische Film formal zurückhält und sich ganz auf seine Figuren verlässt, trägt ebenfalls zu dieser Unmittelbarkeit bei.
Schlaf
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz: Kurzfilm
Regie: Claudius Gentinetta, Frank Braun
Produktion: Gentinettafilm, Zürich

Sennetuntschi
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz: Spielfilm
Regie: Michael Steiner
Produktion: Kontraproduktion AG (Bernhard Burgener), Zürich
Drehbuch: Michael Sauter, Michael Steiner

Yuri Lennon's Landing on Alpha 46
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz: Kurzfilm
Regie: Anthony Vouardoux
Produktion: Oliwood Productions, Stäfa

Das heisst, alles was er sieht ist exakt das, was wir in der Reflektion des Visiers seines Helmes sehen. Dennoch bleibt durch das Visier und die Reflektionen das Gesicht Astronauten sichtbar.
Zimmer 202
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz: Dokumentarfilm
Regie: Eric Bergkraut
Produktion: p.s. 72 productions GmbH, Zürich
Drehbuch: Eric Bergkraut

Baggern
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2012
Regie: Corina Schwingruber Ilić
Produktion: Minerva Film AG, Zürich
Drehbuch: Corina Schwingruber Ilić

Jury Begründung –
Bagger setzen mit brachialer Kraft hunderte von Tonnen Abbruchmaterial oder Erde in Bewegung. Sie vermögen aber auch Emotionen auszulösen und unsere ganze Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Dies demonstriert der Kurzfilm von Corina Schwingruber Ilić in bildlich vereinnahmender und gewitzter Weise, unterstützt von einer raffinierten Musik- und Tonspur. Sie lässt in den kurzen Aussagen der Bagger-führer tief in das innige Verhältnis von Mensch und Maschine blicken und montiert die Ungetüme zu einem graziösen mechanischen Tanz auf der Baustelle.
Der Verdingbub
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Spielfilm
Regie: Markus Imboden
Produktion: C-Films AG, Zürich
Drehbuch: Plinio Bachmann / Jasmine Hoch (Mitarbeit)

Einspruch VI
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilm
Regie: Rolando Colla
Produktion: Peacock Film AG
Drehbuch: Rolando Colla

Ersatz
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Elodie Pong
Produktion: Venus Riot Productions
Drehbuch: Elodie Pong

Hoselupf
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Dokumentarfilm
Regie: This Lüscher
Produktion: Elite Filmproduktion AG
Drehbuch: This Lüscher

La Petite Chambre
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Spielfilm
Regie: Stéphanie Chuat & Véronique Reymond
Produktion: Vega Film AG
Drehbuch: Stéphanie Chuat & Véronique Reymond

Liebling lass uns scheiden
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Spielfilm
Regie: Jürg Ebe
Produktion: Turnus Film AG, Zürich
Drehbuch: Marco Rima / Andreas Gaw

More than Honey
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2012
Regie: Markus Imhoof
Produktion: Ormenis Film AG; Thelma Film AG
Drehbuch: Markus Imhoof

Jury Begründung –
Ausgehend von biografischen Bezügen und beeindruckt vom weltweiten Bienenster-ben, reist Markus Imhoof in seinem Dokumentarfilm um die Welt, um den Gründen für dieses bedrohliche Phänomen auf die Spur zu kommen. Dazu besucht er indust-rielle Imker, die mit Tausenden von mobilen Bienenstöcken auf Tiefladern durch die USA reisen, Pollenhändlerinnen in China, Bienen-Hirnforscher in Deutschland und einen Schweizer Berg-Imker. Packend und ohne Zeigefinger vermittelt der Film viel aktuelles Wissen über die Bienen und zeigt die fatalen Folgen der menschlichen Ein-griffe in den natürlichen Kreislauf auf. Hervorragend gewählte Auskunftspersonen einerseits, verblüffende Makroaufnahmen von Bienen – sei es in den Waben bei der Aufzucht der Königin, im Paarungsflug oder an der Blüte – andererseits machen die-sen Öko-Thriller zu einem auch ausgesprochen sinnlichen Erlebnis.
Sister («L'enfant d'en haut»)
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2012
Regie: Ursula Meier
Produktion: Vega Film AG, Zürich
Drehbuch: Antoine Jaccoud & Ursula Meier

Jury Begründung –
In ihrem zweiten Kinospielfilm erzählt die Westschweizerin Ursula Meier vom 12-jährigen Simon, der jeweils mit der Gondelbahn zu den Skipisten hochfährt, um dort Rucksäcke und Skis zu entwenden. Mit dem Verkauf des Diebesguts bringt er sich und seine Schwester Louise über die Runden. «Sister», an dessen Drehbuch Ursula Meier auch beteiligt war, überzeugt durch seine unspektakuläre Geschichte, die er spannungsreich und visuell eindrücklich umsetzt. Wie schon in ihrem vorangehenden Film «Home» arbeitete Ursula Meier mit Kacey Mottet Klein zusammen, der hier als Simon mit seinem Können brilliert – ebenso wie die grossartige Léa Seydoux an seiner Seite als Louise. In enger Zusammenarbeit mit der französischen Kamerafrau Agnès Godard, die räumliche Bedrängtheit und Weite gleichermassen gekonnt einzufangen vermag, schafft Ursula Meier aus der Schicksalsgemeinschaft von Simon und Louise einen Mikrokosmos von grosser emotionaler Intensität.
Teneriffa
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Gewinner Winterthur 2012
Regie: Hannes Baumgartner
Produktion: Zürcher Hochschule der Künste
Drehbuch: Hannes Baumgartner

Jury Begründung –
Mit „Teneriffa“ legt Hannes Baumgartner ein ebenso kompakter wie packender Kurzspielfilm über ein ungleiches Brüderpaar vor. Mit grosser Präzision und ohne eine überflüssige Geste skizziert er ein Drama, das zwar in der ländlichen Schweiz angesiedelt, dessen Thematik jedoch von universeller Gültigkeit ist. Der junge Regisseur und Drehbuchautor beweist damit einmal mehr eine grosse Reife im Umgang mit schwierigen Stoffen und ein gutes Händchen in der Auswahl und der Führung seiner Schauspieler.
Virgin Tales
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2012
Regie: Mirjam von Arx
Produktion: ican films GmbH, Zürich
Drehbuch: Michèle Wannaz

Jury Begründung –
«Keuschheitsbälle» werden in den USA unter evangelikalen Christen immer beliebter und sind zum Symbol einer reaktionären Gegenkultur geworden. Im Zentrum von Mirjam von Arx’ packendem Film steht die Grossfamilie Wilson, Gründer der «Purity Balls», die sie zwei Jahre lang begleitet hat und der sie aussergewöhnlich nahe kommt. Die Filmemacherin führt dabei ihre Gesprächspartner nicht vor, sondern begegnet ihnen mit respektvoller Neugierde und Zurückhaltung. Sie schafft es so, entlarvende Antworten zu bekommen und Einblicke in eine für uns fremde, verstörende Welt zu vermitteln. Ohne Kommentar, mit sparsam und treffend eingesetzter Musik fängt der Dokumentarfilm im Kleinen an und stellt das Phänomen «Keuschheitsgelübde» zunehmend exemplarisch in einen grösseren politischen Zusammenhang. Von Arx erzeugt so eine beklemmende Atmosphäre, der man sich schwer entziehen kann und regt den Zuschauer zum Mitdenken an.
Die Kinder vom Napf
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Dokumentarfilm
Regie: Alice Schmid
Produktion: Ciné A.S.
Drehbuch: Alice Schmid

Die Geschichte führt uns von Hof zu Hof in ein isoliertes, aber auch geborgenes Leben. Durch die Augen der Kinder erleben wir hautnah mit, was es heisst, wenn plötzlich der Wolf auftaucht oder der Habicht die Hühner holt oder wie die Kinder sich den Launen der Witterung stellen.
Die Wiesenberger
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Dokumentarfilm
Regie: Bernard Weber / Martin Schilt
Produktion: Zeitraum Film GmbH
Drehbuch: Bernard Weber / Martin Schilt

Eine wen iig - dr Dällebach Kari
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Spielfilm
Regie: Xavier Koller
Produktion: Catpics AG
Drehbuch: Xavier Koller

Kari wird 1877 als jüngstes von acht Kindern der verarmten Bauernfamilie Tellenbach mit einer Hasenscharte geboren. Der herbeigerufene Arzt empfiehlt den Eltern, das Neugeborene wie eine junge Katze zu ertränken. Er habe mit seiner Missbildung ohnehin keine Chance zu überleben. Doch Marghareta, die Mutter, füttert ihren Kari wie einen aus dem Nest gefallenen Vogel durch.
Kari ist eine Frohnatur, er glaubt an das Schöne im Leben. Mit Anfang zwanzig verliebt er sich bei einem Schwingfest unsterblich in die hübsche, aus reichem Haus stammende Annemarie Geiser. Die feinfühlige, zarte und humorvolle junge Frau erwidert seine Gefühle bedingungslos. Das Glück scheint perfekt. Doch als Kari bei der Familie Geiser antanzen muss, nimmt dieses ein jähes Ende. Seine Minderwertigkeitsgefühle holen Kari in übermächtiger Weise ein und er verliert alles, was ihm lieb und teuer war.
Eine Beauty and the Beast-Geschichte à la Bernoise.
Harry Dean Stanton: Partly Fiction
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2013
Regie: Sophie Huber
Produktion: Hugofilm Productions GmbH
Drehbuch: Sophie Huber

Jury Begründung –
Sophie Hubers Porträtfilm bringt uns einen Schauspieler näher, der nie durch grosse Gesten und viele Worte aufgefallen ist. In unzähligen Neben- und einigen Hauptrollen hat Harry Dean Stanton bewiesen, wie mit scheinbar geringsten Regungen eine vereinnahmende Präsenz auf der Leinwand zu erreichen ist. Heute mehr denn je sind seinem hageren Antlitz die Geschichten des Lebens abzulesen. Dies bringt die hervorragende Kamera in dem visuell überaus stimmungsvollen Porträt subtil zum Ausdruck, ergänzt durch Schlüsselszenen aus Dean Stantons Filmen und Begegnungen mit wichtigen künstlerischen Weggenossen. Zu richtig ergreifenden Momenten kommt es, wenn Dean Stanton zu Hause auf seinem abgewetzten Sofa Lieder singt. Dann heben wir mit der fragilen, wundervollen Stimme des alternden Schauspielers endgültig ab.
More Than Honey
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Dokumentarfilm
Regie: Markus Imhoof
Produktion: Thelma Film AG
Drehbuch: Markus Imhoof

Rosie
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2013
Regie: Marcel Gisler
Produktion: Cobra Film AG
Drehbuch: Marcel Gisler / Rudolf Nadler

Jury Begründung –
Marcel Gisler ist nach langer Schaffenspause als Kino-Regisseur ein Spielfilm gelungen, der Qualitäten aufweist, die man im Schweizer Film oft vermisst. Er erzählt vom schwulen, in Berlin lebenden Schriftsteller Lorenz Meran, der in der Midlife-Crisis steckt und gezwungen wird, sich mit seiner Familie auseinander zu setzen, als sich seine Mutter nach einem «Schlegli» weigert, sich pflegen zu lassen.
Das Drama ist behutsam aufgebaut, glaubwürdig und lebensnah. Marcel Gisler traut sich, Probleme wie den Umgang mit alten Menschen anzusprechen, ohne vorschnell alle Konflikte in Minne aufgehen zu lassen. Der Film besticht durch aussergewöhnlich starke Charakterdarsteller. Sibylle Brunner in der Titelrolle ist als widerborstige Gebrechliche eine Wucht, aber auch Fabian Krüger und Judith Hofmann spielen authentisch. Viel zu dieser Authentizität trägt der ungekünstelte, teils rohe Dialekt bei, den die Schauspieler zusammen mit dem Regisseur auf der Basis eines hochdeutschen Drehbuchs erarbeitet haben.
Sister - L'enfant d'en haut
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Spielfilm
Regie: Ursula Meier
Produktion: Vega Film AG
Drehbuch: Antoine Jaccoud / Ursula Meier

The Green Serpent – of vodka, men and distilled dreams
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Gewinner Winterthur 2013
Regie: Benny Jaberg
Produktion: Benny Jaberg
Drehbuch: Benny Jaberg

Jury Begründung –
Der diesjährige Winterthurer Kurzfilmpreis geht an Benny Jaberg für seinen inspirierenden Kurzspielfilm «The Green Serpent – of vodka, men and distilled dreams». Eine Ode an die Leidenschaft, nicht nur für Trinkwütige, sondern für all jene, die angetrieben sind von Neugier und von einer Sehnsucht nach Ekstase.
The Kiosk
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Anete Melece
Produktion: Virage Film
Drehbuch: Anete Melece

Un mundo para Raúl
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilm
Regie: Mauro Mueller
Produktion: Contrast Film Zürich GmbH
Drehbuch: Mauro Mueller

Vaters Garten - Die Liebe meiner Eltern
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2013
Regie: Peter Liechti
Produktion: Liechti Filmproduktion GmbH
Drehbuch: Peter Liechti

Der Film ist das Protokoll einer späten Wiederbegegnung des Regisseurs mit seinen alten Eltern – und der Versuch einer persönlichen Geschichtsrevision. Dabei entstand ein neues Bild der Eltern, das auch immer wieder Einblick gewährt in eine Ära, deren Ende längst eingeläutet wurde. Die Geschichte ihrer Ehe berührt hingegen als zeitloses Drama; noch heute wird uns wind und weh dabei.
Jury Begründung –
Peter Liechti, der in Zürich lebende 62-jährige Filmemacher mit St. Galler Wurzeln, hat in den rund drei Jahrzehnten seines bisherigen Schaffens mehr renommierte Preise eingeheimst als Filme gemacht. Dabei schafft er es, sich immer wieder neu zu erfinden. Und ebendies tut er einmal mehr in seinem jüngsten Werk «Vaters Garten – Die Liebe meiner Eltern». Nach Jahren der Kontaktlosigkeit löste eine Zufallsbegegnung Peter Liechtis mit seinem Vater die Idee für das Projekt aus. Über die Dauer von zwei Jahren und zwanzig Gesprächen entstand ein Film, der sich nicht scheut, den Finger auf die wunden Stellen in der Familienkonstellation zu legen. Dies in einer stimmigen Balance zwischen Empathie und Reflexion – und mit einem zuerst skurril anmutenden, dann aber wohltuend verfremdenden Stilmittel: Szenen in einem Puppentheater, wo Vater und Mutter als Plüschhasen auftreten. So gelingt Peter Liechti in seinem essayistischen Dokumentarfilm eine ebenso einfühlsame wie entlarvende Annäherung an seine betagten Eltern und das subtile Porträt eines Paars und einer Epoche.
Zimmer 606
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Kurzfilm
Regie: Peter Volkart
Produktion: Reck Filmproduktion GmbH
Drehbuch: Peter Volkart / Anita Hansemann

Achtung, fertig, WK!
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Spielfilm
Regie: Oliver Rihs
Produktion: Zodiac Pictures
Drehbuch: Güzin Kar

Alfonso
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilm
Regie: Jan-Eric Mack
Produktion: ZHdK
Drehbuch: Jan-Eric Mack, Amir Garibovic

Alfonso ist Showhypnotiseur; ruppig und mit allen Wassern gewaschen. Er will noch einmal seine Künste am lokalen Talentwettbewerb zur Schau stellen. Dem Sieger winkt das Herz der Kleinbürger, aber auch ein üppiges Preisgeld. Als sich die Showroutine überschlägt, scheint der einzig sichere Weg, der stilvolle Rückzug.
Der Goalie bin ig
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2014
Regie: Sabine Boss
Produktion: C-Films
Drehbuch: Jasmine Hoch / Sabine Boss / Pedro Lenz

Jury Begründung –
Sabine Boss ist mit der Verfilmung des Dialektromans «Der Goalie bin ig» von Pedro Lenz eine poetische und anrührende Tragikomödie über einen Aussenseiter gelungen, die in einem stimmig gezeichneten Universum spielt. Der Film lebt von einem charmanten Retro-Look, ohne nostalgisches Ausstattungskino zu sein. Viel von seiner Warmherzigkeit verdankt er der rauen Berner Alltagssprache, mit der uns der Ich-Erzähler sein Schicksal schildert. Das Gute aber ist, dass der Film die Sprache nicht zelebriert. Obwohl er literarisch überhöht ist, hat der Dialekt etwas Beiläufig-Natürliches, er gehört ganz einfach zur Geschichte, ohne dass er behäbig vorgetragen würde. Die Figuren sind bis in die Nebenrollen gut besetzt. Herausragend ist Hauptdarsteller Marcus Signer. Er verkörpert den Titelhelden mit einer Mischung aus erwachsener Schwermut und kindlicher Ehrlichkeit als gutmütigen Verlierer, den man einfach gern haben muss. Nie hat man den Eindruck, einem Schauspieler bei einer Parforceleistung zuzuschauen. Man sieht immer nur die Figur.
Der Grosse Kanton
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Dokumentarfilm
Regie: Viktor Giaccobo
Produktion: Vega Film
Drehbuch: Domenico Blass

Electroboy
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis
Regie: Marcel Gisler
Produktion: Langfilm
Drehbuch: Marcel Gisler

Jury Begründung –
«Electroboy» ist die filmische Entdeckungsreise durch das Leben des 40-jährigen Florian Burkhardt alias Electroboy. Der charismatische junge Basler ging in den 90er-Jahren nach Hollywood, um ein Star zu werden, wurde Model, Internetpionier und Initiator eines Partylabels - um heute als IV-Bezüger in Berlin zu leben. Nach diesen teils bizarren Umschwüngen im Werdegang des Protagonisten taucht der Film in dessen Familiengeschichte ein und lässt das bislang Erzählte in wiederum neuem Licht erscheinen. «Electroboy» ist eine hochdramatische Story und der erste Dokumentarfilm von Marcel Gisler. Dabei liegt dem Regisseur daran, sich als inszenierende, teils den Lauf der Geschehnisse mitbestimmende Instanz erkennbar zu machen. Einen gewichtigen Anteil an der kreativen Umsetzung von «Electroboy» hat die Montage, für die Thomas Bachmann zeichnet. Sie verleiht dem Film eine erfrischend eigenwillige Dynamik - in einer stellenweise skizzenhaft anmutenden Kadenzierung von Schnitten, aber auch in der immer wieder überraschenden Verknüpfung von Ton und Bild, die den Film formal ebenso wie inhaltlich zu einem Erlebnis machen.
From Here To Immortality
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Kurzfilm
Regie: Luise Hüsler
Produktion: Alina film
Drehbuch: Luise Hüsler

Grandpère
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Kurzfilm
Regie: Kathrin Hürlimann
Produktion: Hochschule Luzern
Drehbuch: Kathrin Hürlimann

Lovely Louise
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Spielfilm
Regie: Bettina Oberli
Produktion: Hugoflim Productions
Drehbuch: Petra Volpe / Bettina Oberli

Timber
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Nils Hedinger
Produktion: Prêt-à-tourner Filmproduktion
Drehbuch: Nils Hedinger

Vaters Garten
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Dokumentarfilm
Regie: Peter Liechti
Produktion: Liechti Filmproduktion
Drehbuch: Peter Liechti

Verliebte Feinde
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Dokumentarfilm
Regie: Werner Swiss Schweizer
Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduktion
Drehbuch: Wilfried Meichtry

Wandelzeit - Eine Gletscherperformance
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Kurzfilmpreis Winterthur 2014
Regie: Jan-Eric Mack
Produktion: Jan-Eric Mack
Drehbuch: Jan-Eric Mack

Jury Begründung –
Dieser Film dokumentiert ein Kunstobjekt in den Schweizer Bergen, das weit über eine übliche Projektdokumentation hinausgeht. Mit seiner narrativen Vorgehensweise baut sich der Film langsam auf. Der Film lässt viel Raum, um dem Zuschauer eine visuelle und kraftvolle Bergwelt zu öffnen und macht das Projekt erlebbar und somit zu einer Performance. Ganz herzliche Gratulation.
Above and Below
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2015
Regie: Nicolas Steiner
Produktion: Maximage, Flying Moon, SRF, ZDF / 3sat
Drehbuch: Nicolas Steiner

Jury Begründung –
In seinem experimentellen Dokumentarfilm «Above and Below» zeigt uns Nicolas Steiner eine Reihe bizarrer Lebenswelten. So führt er uns in die Flutkanäle von Las Vegas, zu einem Militärbunker in der kalifornischen Steppe, in die rote Wüstenlandschaft von Utah. Der Regisseur nimmt uns mit zu Menschen, die ihre früheren Lebensrealitäten hinter sich gelassen haben, und schafft respektvolle Nähe zu seinen Protagonisten. So tauchen wir ein in ihren Alltag, ihre Vergangenheit, in ihren unstillbaren Hunger nach Freiheit und Unabhängigkeit. «Above and Below» ist von wunderbarer Visualität und verknüpft die verschiedenen Erzählstränge in einer fliessenden, oft kecken Montage miteinander. Während die spannungsreiche Dramaturgie immer wieder Überraschendes und Unerwartetes enthüllt, vermitteln die Bilder die engen und dunklen Wassertunnels unter der Glitzerstadt Las Vegas ebenso sinnlich erlebbar wie die Weite der oberirdischen Landschaften.
Akte Grüninger
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Spielfilm
Regie: Alain Gsponer
Produktion: C-Films, Makido Film, SRF, Mecom München, ARTE G.E.I.E
Drehbuch: Bernd Lange

Amateur Teens
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2015
Regie: Niklaus Hilber
Produktion: A Film Company, SRF
Drehbuch: Niklaus Hilber, Patrick Tönz

Jury Begründung –
Regisseur und Co-Drehbuchautor Niklaus Hilber porträtiert in „Amateur Teens“ das sexuelle Erwachen von Teenagern an einer Zürcher Sekundarschule. Er zeigt, wie es durch Gruppendruck, Social Media und pornografische Vorbilder aus dem Internet zur Qual wird. Früher konnten Jugendliche mit sexuellen Erlebnissen angeben – heute müssen sie ihre Erlebnisse mit Bildern beweisen. Hilber nimmt konsequent die Perspektive der Digital Natives ein und verdeutlicht, wie sie Unsicherheiten und Ängste mit Prahlen und Drogen übertünchen. Viele Szenenübergänge markiert er mit Weissblenden. So betont er das Exemplarische der reportagehaften Momentaufnahmen, gibt dem Zuschauer kurz Zeit zur Reflexion. Hilber weicht Problemen nicht aus, er zeichnet das schonungslose Sittenbild einer übersexualisierten Generation, das sich durch genaue Beobachtung der Teenager und ihrer Sprache auszeichnet. Die jungen Schauspieler sind hervorragend gecastet und geführt.
De Schnuuf
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Fabian Kaiser
Produktion: ZHdK
Drehbuch: Fabian Kaiser

Der Goalie bin ig
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Spielfilm
Regie: Sabine Boss
Produktion: C-Films, Carac Film, SRG SSR
Drehbuch: Jasmine Hoch, Sabine Boss, Pedro Lenz

Heimatland
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2015
Regie: Michael Krummenacher, Jan Gassmann, Lisa Blatter, Gregor Frei, Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp, Mike Scheiwiller
Produktion: Contrast Film Bern, 2:1 Film, Passanten Filmproduktion
Drehbuch: Michael Krummenacher, Jan Gassmann, Lisa Blatter, Gregor Frei, Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp, Mike Scheiwiller

Jury Begründung –
Dies ist der mutige, spannende und gelungene Versuch, 10 kreative junge Schweizer Köpfe zusammenzubringen, um über unser Land nachzudenken.
In «Heimatland» zieht eine reale Bedrohung auf - eine immerzu grösser werdende Wolke, die sich genau bis an die Schweizer Grenze erstreckt und deren stürmische Entladung vermutlich in Kürze zum Untergang unseres Landes führen wird. Wie reagiert man auf eine solche Situation und was sagt das über unser Heimatland und seine Einwohner aus? Die im Film gezeigten Möglichkeiten sind Flucht, Rückzug ins Reduit, apokalyptische Parties, zertrümmerte Kristallgläser, überhand nehmendes Unterbewusstsein, Selbstjustiz, abwarten, Vögel füttern und Kaffee trinken… «Heimatland» ist in seinen besten Momenten ein rauschartiges Erlebnis, welches es trotz seiner Heterogenität schafft, uns zu fesseln. In Zeiten grosser Migrationsbewegungen regt der stark politische Film zudem zum Denken an und schildert die aktuellen Herausforderungen aus einer Position, die unsere vertraute Wirklichkeit auf den Kopf stellt.
Nach «Heimatland» sind wir gespannt darauf zu sehen, was uns Lisa Blatter, Gregor Frei, Jan Gassmann, Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Michael Krummenacher, Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp und Mike Scheiwiller, alle geboren zwischen 1976 und 1985, in Zukunft zeigen werden.
Iraqi Odyssey
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2015
Regie: Samir
Produktion: Dschoint Ventschr, Coin Film, SRF, WDR - Westdeutscher Rundfunk Köln, Sanad Fund, Furat al Jamil
Drehbuch: Samir

Jury Begründung –
„Iraqi Odyssey“, ein Dokumentarfilm von und über Samir und seine weltweit verstreute Familie, gewährt uns spannende, informative Einblicke in die Geschichte des Irak. Der Regisseur verknüpft gekonnt die persönlichen Schicksale und Abhängigkeiten seiner Protagonisten mit der politischen Lage des Irak und letztendlich der Weltpolitik. Das einzigartige Archivmaterial korrespondiert facettenreich mit der Fabulierkunst der Familienmitglieder und löst beim Zuschauer eine aussergewöhnliche Empathie aus. Dieses Epos über das Entstehen der irakischen Diaspora besticht durch seine Aktualität und schafft es, uns eine neue Sicht der arabischen Welt jenseits der Klischees zu zeigen. Als Überraschung - auch für den Regisseur selbst - entpuppt sich im Film nebenbei Samirs neu entdeckte Liebe zur Schweiz. Trotz seiner Dauer von fast 3 Stunden überzeugt dieses Werk durch seine ungewöhnliche Dramaturgie und das eigenwillig eingesetzte 3D-Format; man hätte durchaus länger zuschauen können.
Königin Po
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilm
Regie: Maja Gehrig
Produktion: Schick Productions, SRG SSR
Drehbuch: Maja Gehrig, Pamela Dürr

Messages dans l'air
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Isabelle Favez
Produktion: Nadasdy Film Sarl, Folimage, RTS Télévision Suisse
Drehbuch: Isabelle Favez

Neuland
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Dokumentarfilm
Regie: Anna Thommen
Produktion: Fama Film, SRF, ZHdK
Drehbuch: Anna Thommen

Northmen
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Spielfilm
Regie: Claudio Fäh
Produktion: Elite Filmproduktion , Jumping Horse, Two Oceans
Drehbuch: Bastian Zach, Matthias Bauer

The Meadow
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Kurzfilmpreis Winterthur 2015
Regie: Jela Hasler
Produktion: Jela Hasler
Drehbuch: Jela Hasler

Jury Begründung –
Die Filmemacherin Jela Hasler beleuchtet mit ihrem Kurzfilm eine politisch und geschichtlich, sowie religiös geprägte Region fernab der Schweiz. Die subtilen und scheinbar ganz nebenbei eingefangenen Bilder kommen ohne Dialog aus. Gekonnt lässt sie ihre schweizerischen Wurzeln durch Musik und Sujet in ihren dokumentarischen Kurzfilm „The Meadow“ einfliessen, wodurch der Film zu einer feinfühligen Momentaufnahme der Golanhöhen montiert. Herzliche Gratulation an Jela Hasler zum Winterthurer Kurzfilmpreis 2015!
Yalom's Cure
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Dokumentarfilm
Regie: Sabine Gisiger
Produktion: Das Kollektiv für audiovisuelle Werke, Vega Film, SRF
Drehbuch: Sabine Gisiger

Das Leben drehen
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2016
Regie: Eva Vitija
Produktion: SwissDok GmbH
Drehbuch: Eva Vitija

Jury Begründung –
Filmende Väter, die schöne Momente ihres Familienlebens festhalten wollen, kennen viele aus eigener Erfahrung. Die Besessenheit, mit der Joschy Scheidegger, von Beruf Schauspieler und Regisseur beim Schweizer Fernsehen, fast jede Regung seiner Frau und Kinder aufgezeichnet hat, übersteigt das übliche Mass jedoch bei weitem. Entsprechend gigantisch ist das Material, das er bei seinem Tod hinterlassen hat. Eva Vitija, seine Tochter, hat es sich zur Aufgabe gemacht, aus diesem Nachlass einen Film zu drehen. Woher diese Obsession, alles festhalten zu wollen? Wie verändert der ständige Blick durch die Linse die Wahrnehmung? Und was heisst es, ständig gefilmt zu werden? Dies sind nur einige der Fragen, denen Eva Vitija auf ihrer Forschungsreise durch die eigene Familiengeschichte nachspürt. Dass sich der Einblick in familiäre Zusammenhänge und Abgründe für uns Zuschauer nicht nur als unterhaltsam und vergnüglich, sondern auch als spannend, tiefsinnig und emotional aufwühlend herausstellt, ist dem enormen Geschick der Autorin zu verdanken, das vorhandene Material sowie eigene Interviews und Kommentare in eine schlüssige Form zu bringen. Das Leben drehen überzeugt nicht zuletzt deshalb, weil die bewegende Dramaturgie der Ereignisse stets um eine Reflexionsebene ergänzt ist, die über das Persönliche der Familiengeschichte hinausweist.
Dem Himmel zu nah
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2016
Regie: Annina Furrer
Produktion: Recycled TV AG
Drehbuch: Annina Furrer

Jury Begründung –
Annina Furrer hat nach dem Selbstmord ihres Bruders – es war bereits der zweite Suizid eines Geschwisters – eine Spurensuche in der Familie unternommen, um herauszufinden, wann denn "Sand ins Getriebe" gekommen sei. Mit ihrem lebensbejahenden Dokumentarfilm verarbeitet sie den Schmerz, und fächert in Gesprächen mit der Mutter und dem Bruder sowie über Briefe, Fotos und Tonbandaufnahmen ihres verstorbenen Bruders eine Familiengeschichte voller Schicksalsschläge auf, welche die Suizide zwar nicht restlos erklären, aber wenigstens nachvollziehbar machen. Ein klug aufgebauter Film voller intimer Momente, der von grosser Courage der Regisseurin und ihrer Angehörigen zeugt und das Publikum ungemein berührt.
Dürrenmatt - Eine Liebesgeschichte
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Dokumentarfilm
Regie: Sabine Gisiger
Produktion: Das Kollektiv
Drehbuch: Sabine Gisiger

Europe, She Loves
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2016
Regie: Jan Gassmann
Produktion: 2:1 Film GmbH
Drehbuch: Jan Gassmann

Jury Begründung –
Durch den Einblick in den intimen Alltag vier junger Paare seiner eigenen Generation zeigt uns Jan Gassmann eine Momentaufnahme des heutigen Europas. Dabei wagt er nicht nur einen Schritt über unsere Landesgrenzen hinaus, sondern verwebt auch gekonnt visuell starke, ästhetisch-symbolische Bilder mit aus dem Off eingespielten unheilvollen Nachrichten. So lässt uns der Film hautnah die europäische Krise miterleben, von der in der Schweiz kaum etwas spürbar ist. Während seiner Reise durch die Randzonen der heutigen EU sucht der Regisseur nach Gemeinsamkeiten, zieht Parallelen und schafft es dadurch, dem politischen Diskurs über Europa endlich ein Gesicht zu geben.
«Europe, She Loves» ist nicht zuletzt ein radikaler, kontroverser Film, der durch sein visionäres Konzept besticht, polarisiert, lange nachhallt und zum Denken anregt, vor allem darüber, was uns in der heutigen Zeit verbindet – und was uns trennt.
Giovanni Segantini - Magie des Lichts
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Dokumentarfilm
Regie: Christian Labhart
Produktion: Kosmos Film GmbH
Drehbuch: Christian Labhart

Heimatland
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Spielfilm
Produktion: Contrast Film GmbH
Drehbuch/Regie: Lisa Blatter, Gregor Frei, Jan Gassmann, Benny Jaberg, Carmen Jaquier, Michael Krummenacher, Jonas Meier, Tobias Nölle, Lionel Rupp, Mike Scheiwiller

Iraqi Odyssey (3D)
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Dokumentarfilm
Regie: Samir
Produktion: Dschoint Ventschr
Drehbuch: Samir

Raving Iran
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2016
Regie: Susanne Regina Meures
Produktion: Christian Frei Filmproduktion GmbH und ZHdK
Drehbuch: Susanne Regina Meures

Jury Begründung –
«Raving Iran» ist die Geschichte von Anoosh und Arash, die davon träumen, als DJs die Welt zu erobern. Ihr Heimatland Iran bietet dazu kaum oder besser: gar keine Möglichkeit. Die Produktion eines Musikalbums etwa wird zum zermürbenden Spiessrutenlauf. Da erreicht sie unverhofft die Einladung an die Street Parade in Zürich, wo sie sich schliesslich schweren Herzens für das Exil entscheiden. Das Dokumentarfilmdebüt von Susanne Regina Meures, mit dem sie ihren Master an der ZHdK abschliesst, erzählt eine ebenso atmosphärische wie spannungsvolle Geschichte, die uns vom ersten Augenblick an packt und uns unbemerkt mitnimmt, sowohl auf illegale Partys wie beim Gang auf die Ämter. «Raving Iran» gelingt trotz einfachster Mittel – ein Grossteil musste aus Sicherheitsgründen mit Handy gefilmt werden – eine ästhetisch überzeugende Umsetzung. Meures’ Film ermöglicht dabei im Kleinen einen aufschlussreichen Einblick in die iranische Gesellschaft und deren Alltag, in dem eine restriktive Zensur und eine lebensfeindliche Ideologie die Menschen in Schach halten.
Ruben Leaves
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Frederic Siegel
Drehbuch: Frederic Siegel

Schellen-Ursli
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2016
Regie: Xavier Koller
Produktion: C-Films AG
Drehbuch: Stefan Jäger, Xavier Koller

Jury Begründung –
Die Verfilmung des «Schellen-Ursli» durch Xavier Koller verbindet gekonnt die Bilderwelt des populären Bündner Kinderbuchs mit modernster Computertechnik. Insbesondere die Ausstattung sorgt mit viel Detailsorgfalt für eine ungezwungene historische Authentizität. So lässt der Film nicht nur – abseits der eigentlichen Ortschaft – den Charme des Engadiner Bauerndorfs Guarda aufleben. Er setzt auch überzeugend die dramatischen Höhepunkte in Szene, etwa die waghalsige Fahrt des Schellen-Ursli auf der grossen Glocke vom Maiensäss ins Dorf. Die Special Effects ergänzen die Vorlage um Anleihen bei Märchen und Actionfilm und vermögen es, die ursprüngliche Geschichte um den Dorfbuben, der den Chalandamarz schliesslich doch mit der grossen «Plumpe» statt der kleinen Schelle feiern kann, sanft und spannungsreich für ein zeitgenössisches Publikum zu gestalten.
Schellen-Ursli
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Spielfilm
Regie: Xavier Koller
Produktion: C-Films AG
Drehbuch: Stefan Jäger

Subotika - Land of Wonders
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilm
Regie: Peter Volkart
Drehbuch: Peter Volkart

The Meadow
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Jela Hasler
Drehbuch: Jela Hasler

The way down to your belly
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Kurzfilmpreis Winterthur 2016
Regie: Jonas Meier
Produktion: Zweihund GmbH
Drehbuch: Jonas Meier

Jury Begründung –
Durch reduzierte, kraftvolle Bilder kreiert der Filmemacher eine surreale Welt, in der man den eintönigen Lebensstil des schlaflosen Kriminalpolizisten Rob nachempfindet. Lange Einstellungen, eine ruhige Montage und der Soundtrack lassen beim Zuschauer aber keineswegs Monotonie aufkommen, sondern ermöglichen die Erkundung der durchdacht komponierten Bilder und Narration. Mit Verwunderung und einem Schmunzeln geniesst man, wie die drei Hippies Rob’s Gleichtrott aus den Fugen bringen…
Ganz herzliche Gratulation an Jonas Meier zum Winterthurer Kurzfilmpreis 2016 für seinen Film «The Way Down to Your Belly»!
Usfahrt Oerlike
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Spielfilm
Regie: Paul Riniker
Produktion: Triluna Film AG
Drehbuch: Christa Capaul

Analysis Paralysis
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
3. Platz Kurzfilm
Regie: Anete Melece
Drehbuch: Anete Melece

Anton überfordern die einfachsten Entscheidungen des Alltags. Je vielfältiger das Angebot, desto schwieriger wird sein Leben. Im Park sucht der Schachfreund Passanten, die mit ihm eine Partie spielen. Dabei bemerkt er eine Frau, die über ihr zertretenes Blumenbeet klagt. Kann Anton sich entscheiden, ihr zu helfen?
Bon Voyage
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Kurzfilm
Regie: Marc Wilkins
Drehbuch: Marc Wilkins

Das Kongo Tribunal
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2017
Regie: Milo Rau
Produktion: Langfilm, Bernard Lang AG und Fruitmarket
Drehbuch: Milo Rau

Jury Begründung –
Der Filmemacher adelt das Kino und macht das, was die Realität nicht kann. Indem er einen gesellschaftspolitischen Konflikt raffiniert und multimedial in Szene setzt, gelingt es ihm, ein sehr komplexes und brisantes Thema aus unterschiedlichen Winkeln zu beleuchten. In einem fiktiven zivilen Tribunal bringt er Opfer, Täter, Zeugen und Analytiker der wirtschaftlichen und kriegerischen Konflikte im Kongo auf dieselbe Bühne mit dem erklärten Ziel, der Bevölkerung nebst Genugtuung auch den Glauben an den Rechtsstaat zurückzugeben. Es ist Milo Rau hoch anzurechnen, dass er unter dem Godard’schen Motto «Nicht politische Filme machen, sondern Filme politisch machen» das Medium in den Dienst emanzipatorischer Anliegen stellt und es schafft, dort, wo die Justiz versagt, wirkungsvolle Veränderung mit den Mitteln des Films und des Theaters herbeizuführen.
Der grosse Sommer
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Spielfilm
Regie: Stefan Jäger
Produktion: Tellfilm GmbH
Drehbuch: Theo Plakoudakis, Marco Salituro

Die göttliche Ordnung
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2017
Regie: Petra Volpe
Produktion: Zodiac Pictures Ltd.
Drehbuch: Petra Volpe

Jury Begründung –
Mit feinem Humor versetzt uns «Die göttliche Ordnung» in eine Schweiz, die gar noch nicht so lang zurückliegt und für Frauen doch so dramatisch anders war. Die Regisseurin Petra Volpe verknüpft in ihrer Inszenierung, die auf augenscheinlich viel Recherche gründet, keck die Geschichte des Frauenstimmrechts in der Schweiz mit derjenigen der westlichen Frauenemanzipation. Neben Marie Leuenberger in der Hauptrolle brillieren auch die anderen Darstellerinnen und Darsteller, die charmant das dörfliche Ambiente zum Leben erwecken. Gleichzeitig lässt uns das Styling des Films mit viel Liebe zum Detail und einem Augenzwinkern «lustvoll» in jene Zeit eintauchen. «Die göttliche Ordnung» erzählt ein bedeutendes Stück Schweizer Geschichte nicht als trockene Schulstunde, sondern als gelebte Historie – unterhaltsam aufbereitet und geschmeidig inszeniert. Ein Film, der wunderbarerweise auch für ein breiteres und generationenübergreifendes Publikum funktioniert.
Fast alles
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Kurzfilmpreis Winterthur 2017
Regie: Lisa Gertsch
Produktion: Zürcher Hochschule der Künste ZHdK
Drehbuch: Lisa Gertsch

Jury Begründung –
Ein Film, der uns mit seinem Wechselspiel zwischen Witz und Schönheit auf der einen und Tragik auf der anderen Seite auf feinfühlige Art und Weise die Geschichte von Entfremdung, Abschiednehmen, Fremdbestimmung wie auch von der Beständigkeit und Kraft der Liebe mit grosser Feinfühligkeit erzählt.
Der Winterthurer Kurzfilmpreis 2017 geht an Lisa Gertsch für ihren Film «Fast alles». Herzlichen Glückwunsch!
Heidi
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Spielfilm
Regie: Alain Gsponer
Produktion: Zodiac Pictures Ltd.
Drehbuch: Petra Volpe

La Femme et le TGV
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Kurzfilm
Regie: Timo von Guten
Drehbuch: Timo von Gunten

Jahrelang wohnt Elise an der TGV-Linie zwischen Zürich und Paris, bis sie eines Tages einen Brief des TGV-Chauffeurs in ihrem Garten findet. Für Elise entsteht eine romantische Brieffreundschaft, dank welcher sie in ihrer kleinen und immer älter werdenden Welt den Anschluss an die Hochgeschwindigkeitsgesellschaft sucht.
Marija
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2017
Regie: Michael Koch
Produktion: Hugofilm Productions GmbH und Pandora Film Produktion

Jury Begründung –
Im Zentrum des ersten Langspielfilms von Michael Koch steht die junge Ukrainerin Marija, die sich in einem Migrantenviertel Dortmunds als Putzfrau durchs Leben schlägt. Als sie am Arbeitsplatz beim Stehlen erwischt wird, ihren Job verliert und ihre Miete nicht mehr bezahlen kann, droht der Abstieg nach ganz unten, gegen den sich Marija jedoch mit allen Mitteln wehrt. Kochs Charakterstudie besticht durch seinen quasidokumentarischen Inszenierungsstil, die präzise Milieuschilderung sowie die eindringliche Performance der Schauspieler, allen voran der Hauptdarstellerin Margarita Breitkreiz. Hinzu kommt, dass sich der Film moralischer Urteile konsequent enthält und dadurch eine Ambivalenz in der Figurenzeichnung aufweist, die nur wenige Sozialdramen erreichen. Fern jeder Sentimentalität zeigt uns «Marija» eine starke Frauenfigur, die sich im männerdominierten Schwarzarbeitermilieu durchsetzt und sich so zumindest ein kleines Stück Unabhängigkeit erkämpft.
Rakijada - Distillated Village Tales
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2017
Regie: Nikola Ilić
Produktion: HOOK Film & Kultur Produktion GmbH
Drehbuch: Nikola Ilić

Eine Asterix und Obelix Saga aus dem Herzen Serbiens: Pranjani heisst ein Dörfchen in Zentralserbien, die Bewohner sind Bauern oder Gastarbeiter im Ausland. Soweit alles normal. Aber jeden Mai steht das Dorf Kopf, dann findet die Rakijada statt – ein Wettrinken, gepaart mit Geschicklichkeitsübungen und der Frage nach dem besten Pflaumenschnaps, dem Rakija. Der Film ist ein Portrait über dieses kleine verschlafene Tschetnik Dörfchen und wirft ein Licht mitten in die serbische Seele und auf den typischen Balkanhumor.
Jury Begründung –
Diese Kurzdokumentation wirft mit spielerischer Stilisierung einen Blick in eine entlegene und ziemlich trostlose Gegend Serbiens. Die Leute sind arbeitslos – oder fast –, und dennoch begegnen sie ihrem doch ziemlich perspektivlosen Leben mit viel Selbstironie. Gekonnt wird im Film eine Parallele zum abtrünnigen Dorf von Asterix und seinen Galliern hergestellt. Die portraitierten DorfbewohnerInnen und Sonderlinge werden liebevoll beobachtet. Die Rakijada, ein Volksfest zur Krönung des trinkfestesten Einwohners des Dorfes, ist das Highlight des Jahres. Doch wie es der Jäger auf seiner nächtlichen Heimfahrt so schön sagt: Eine Siegesfeier gibt es nie, denn derjenige, der gewinnt, muss jeweils bewusstlos nach Hause getragen werden. «Rakijada» ist ein tragikomisches Sittenbild einer von der Welt vergessenen Gegend, die versucht, sich alleine durchzuschlagen.
Raving Iran
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
1. Platz Dokumentarfilm
Regie: Susanne Regina Meures
Produktion: Christian Frei Filmproduktion GmbH
Drehbuch: Susanne Regina Meures

The Chinese Lives of Uli Sigg
Kategorie: Succès
Preis / Auszeichnung:
2. Platz Dokumentarfilm
Regie: Michael Schindhelm
Produktion: T&C Film AG
Drehbuch: Michael Schindhelm

Eine Dokumentation über den Kunstsammler, Unternehmer und Diplomaten Uli Sigg im Spannungsfeld der gesellschaftspolitischen Wandlung Chinas der späten 70er Jahre bis heute.
Usgrächnet Gähwilers
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2017
Regie: Martin Guggisberg
Produktion: Tipi’mages GmbH
Drehbuch: Martin Guggisberg

Jury Begründung –
Martin Guggisberg ist eine Sittenkomödie gelungen, die ein schweres Thema leicht verhandelt. Mit satirischem Biss entlarvt der Regisseur den Neokolonialismus in der Schweiz und entstellt durch karikaturhafte Überzeichnung die «Füdlibürger» und ihren verlogenen Umgang mit den Fremden. Guggisberg wagt, was im Schweizer Film-schaffen selten ist: Ironie und schwarzen Humor. Er beweist ein Flair für Situationskomik und gutes dramaturgisches Timing.
Chris the Swiss
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2018
Regie: Anja Kofmel
Produktion: Dschoint Ventschr Filmproduktion AG, Zürich
Drehbuch: Anja Kofmel

Jury Begründung –
Gekonnt und mit viel Einfallsreichtum verwebt die junge Autorin animierte Sequenzen, reale Szenen und Archivmaterial zu einer schaurigen, rätselhaften, poetischen Geschichte, die ins Herz der Finsternis führt. In ihrem dokumentarischen Hybridfilm begibt sie sich auf eine mutige persönliche Nachforschungsreise in einen längst vergangenen Krieg, den sie mit von Hand gezeichneten einfarbigen Animationen wieder zum Leben erweckt, so dass er einem unter die Haut geht und lange nachwirkt. Die prägende kindliche Erinnerung, die als Ausgangspunkt für die Erzählung dient, entwickelt sich mit der Zeit zu einer sehr differenzierten journalistischen Auseinandersetzung, ohne je an Spannung und Kraft zu verlieren.
Die Filmkommission ist sich einig, dass das fesselnde und mit sehr viel Hingabe gestaltete Memoire Chris the Swiss nicht zuletzt durch die kunstvoll erzählte Geschichte und den starken Gestaltungswillen der vielversprechenden Regisseurin überzeugt.
Chronos
Kategorie: Fast Track
Preis / Auszeichnung:
Fast Track 2018

Jury Begründung –
Bisherige VR-Projekte treiben die Zuschauer in die Isolation. Wo bleibt das gemeinschaftliche Erleben wie im Kino? Mit CHRONOS wollen die Initianten technische Möglichkeiten austesten, wie der soziale Aspekt wieder in das Storytelling eingebaut werden kann. Erreicht werden soll «eine virtuelle Realität, die man sowohl spüren, berühren und riechen kann». So steht für die Jury bei der Beurteilung dieses Projekts denn auch nicht die klassische Narration im Mittelpunkt, sondern die Unterstützung einer technischen Innovation mit einem interaktiven Abendteuer: Wir sind neugierig auf die Umsetzung des angekündigten «hyperrealen, interaktiven Experiments».
Dene wos guet geit
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2018
Regie: Cyril Schäublin
Produktion: Seeland Filmproduktion GmbH, Zürich
Drehbuch: Cyril Schäublin

Jury Begründung –
Mit Dene wos guet geit erweist sich Drehbuchautor und Regisseur Cyril Schäublin als überraschende neue Stimme im Schweizer Film. Mit seinem existenzialistischen Drama entwirft er ein ebenso kritisches wie lakonisches Sittenbild unserer Gesellschaft, in der sich viele Menschen nur noch über Kennzahlen und Nummern identifizieren.
Geschickt nutzt er in der Bildkomposition die Architektur als Seelenspiegel, um die Entfremdung des Menschen im von Betonkargheit geprägten urbanen Raum zu verdeutlichen. Ihm ist ein Kunstfilm gelungen, der über die Bilder zu erzählen weiss und die Banalität des Bösen – eine junge Frau bringt mit dem Enkeltrick alte Frauen um ihr Erspartes – in einer Weise zum Ausdruck bringt, die an die cineastische Moderne von Antonioni gemahnt. Dies hat nicht nur das zahlende Kinopublikum honoriert, sondern auch unsere Kommission.
Der Läufer
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2018
Regie: Hannes Baumgartner
Produktion: Contrast Film Bern GmbH
Drehbuch: Stefan Staub

Jury Begründung –
Anstoss und Inspiration für die Geschichte von Der Läufer war das Schicksal eines Kochs und erfolgreichen Waffenläufers, der Anfang der Nullerjahre in Bern und Umgebung mehrere Frauen gewaltsam attackierte, eine davon mit tödlichem Ausgang.
Nach einleitendem Hinweis auf die katastrophalen Verhältnisse in der frühen Kindheit konzentriert sich die fiktionale Interpretation der realen Ereignisse ganz auf die scheinbar intakte Lebenswelt des jungen Erwachsenen und die von seinem Umfeld unbemerkte Gewalteskalation. Durch die konsequente Ausrichtung der Erzählperspektive auf die Hauptfigur, den bewussten Verzicht auf dramatisierende Stilmittel und das eindringliche Schauspiel von Max Hubacher entwickelt.
Der Läufer einen Sog, dem man sich trotz zunehmend beklemmender Wirkung nicht zu entziehen vermag. Die besondere und durchaus verstörende Kraft des Films besteht darin, statt einfacher Erklärungsversuche oder moralischer Wertungen eine behutsame und doch schonungslose Annäherung an die Widersprüche und seelischen Abgründe eines jungen Sportlers zu unternehmen, der für seine Nächsten völlig überraschend zum Serientäter wird.
Die Eingeborenen
Kategorie: Fast Track
Preis / Auszeichnung:
Fast Track 2018

Jury Begründung –
In dieser fiktiven transmedialen Arbeit entscheidet ein Algorithmus über Deine Zukunft und Deinen Traumjob. Die deprimierende und oft endlose Orientierungsphase mit all ihren Sinnkrisen bleibt den Heranwachsenden erspart. Auf humorvolle Art werden die Lebensgefühle von sieben «Berufs-Jugendlichen» ernst genommen. Ausgezeichnet wird das Projekt wegen der selbstironischen Haltung und des überzeugenden Arbeitskonzepts: Webserie, soziale Netzwerke und improvisierter Langfilm sollen auf neue Art verwoben und so eine junge Zielgruppe erreicht werden.
Die Gentrifizierung bin ich. Beichte eines Finsterlings.
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2018
Regie: Thomas Haemmerli
Produktion: Ican Films GmbH, Zürich
Drehbuch: Thomas Haemmerli

Jury Begründung –
Der Film Die Gentrifizierung bin ich: Beichte eines Finsterlings von Thomas Haemmerli nähert sich den Themen Stadtentwicklung, Gentrifizierung und Dichtestress auf unterhaltsame, vergnügliche und informative Weise. Der Kosmopolit Haemmerli führt uns rasant aus seiner persönlichen Perspektive durch das eigentlich trockene Thema Stadtentwicklung, schlägt einen Bogen von seiner eigenen Kindheit in einem Villenquartier über seine Zeit als Häuserbesetzer bis in seine Gegenwart als stolzer Wohnungsbesitzer im In- und Ausland.
Mit beissender Ironie und provokanten Thesen hält er dem Publikum den Spiegel vor, sodass sich dieses bei seinen eigenen Klischeevorstellungen ertappt: Ist man jetzt konservativ und bekämpft die Moderne? Pointenreich, selbstkritisch und unterstützt mit typografischen und witzigen musikalischen Elementen gelingt dem Regisseur ein aktuelles Zeitdokument.
Eldorado
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2018
Regie: Markus Imhoof
Produktion: Thelma Film AG, Undervelier
Drehbuch: Markus Imhoof

Jury Begründung –
Den Dokumentarfilm Eldorado kann man als die Summe von Markus Imhoofs Schaffen sehen. Der Regisseur, der stets aus einer inneren Wut über gesellschaftliche Missstände heraus künstlerisch aktiv wird, verbindet das Thema der Flucht, das schon seine Filme Fluchtgefahr, Das Boot ist voll und Die Reise prägte, mit seiner Kindheitserinnerung an das Flüchtlingskind Giovanna, das seine Familie nach dem Zweiten Weltkrieg aufnahm und das nach seiner Abschiebung nach Italien gestorben ist.
Hat unsere westliche Zivilisation aus der Geschichte gelernt?, fragt er angesichts der aktuellen humanitären Notlage vieler Asylsuchender und gibt die Antwort gleich selbst: leider nicht.
Imhoof ist in der Manier eines investigativen Journalisten weite Wege gegangen, um das Schicksal der Menschen hinter den Zahlen einzufangen sowie die Überforderung unserer Institutionen im Umgang mit ihnen. Ihm ist ein aufklärerischer und aufwühlender Dokumentarfilm gelungen, der in lange nachwirkenden Bildern Zusammenhänge aufzeigt und das Publikum zum politischen Handeln auffordert.
Genesis 2.0
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2018
Regie: Christian Frei
Produktion: Christian Frei Filmproduktionen GmbH, Zürich
Drehbuch: Christian Frei

Jury Begründung –
Der Titel «Genesis 2.0» fasst pointiert göttliche Schöpfung und bange Zukunftsvision. Christian Frei verknüpft dafür zwei Erzählstränge, zwei Welten, zwei Realitäten: Ko-Regisseur Maxim Arbugaev entführt uns in epischen Bildern in die archaische Landschaft der Neusibirischen Inseln, wo ein Trüppchen Jäger seinen Lebensunterhalt unter viel Mühsal mit dem Aufspüren von Mammuts verdient – oder besser, was von ihnen übrigbleibt. Die Stosszähne etwa, wird das Elfenbein auf dem Weltmarkt doch mit Gold aufgewogen, aber auch Gewebe, das der tauende Permafrost freigibt und das für Klonforscher von unschätzbarem Wert ist. Letztere agieren schon seit geraumer Zeit in einer Welt unterkühlter Labors und zukunftsoptimistischer Konferenzen, die in schrillem Kontrast zu den Aufnahmen aus der Arktis stehen.
Genesis 2.0 vermag einen verblüffenden Bogen von den Anfängen der Menschheit in eine Zukunft zu spannen, der wir uns mit Eilschritten nähern und die uns erschaudern lässt vor jenem Augenblick, in dem die Wissenschaft das Wunder der Kreation gänzlich entschlüsselt und der Mensch sich definitiv zum «Schöpfer» erhebt.
Glaubenberg
Kategorie: Zürich
Preis / Auszeichnung:
Zürcher Filmpreis 2018
Regie: Thomas Imbach
Produktion: Okofilm Productions GmbH, Zürich
Drehbuch: Thomas Imbach

Jury Begründung –
Wie das unstoffliche Gefühl des Begehrens subtil und nachvollziehbar auf die Leinwand bringen? Glaubenberg gelingt dieser Hochseilakt und der Film bietet Bilder von grosser emotionaler Intensität. Im Zentrum stehen Lena und ihre Gefühle für den älteren Bruder Noah – verbotene Gefühle.
In ihrer allerersten Rolle für die Leinwand brilliert als Protagonistin Zsofia Körös und lässt Leidenschaft, Verlangen, Glück, aber auch Eifersucht und Verzweiflung auf ihrem Gesicht ihre ganze Ausdruckskraft entfalten. Die Kamera ist immer wieder unaufdringlich nah, die Schnittkadenz mal atemlos kurz, mal extensiv lang.
Für beides zeichnet Regisseur Thomas Imbach und verquickt Vergangenheit und Gegenwart, Traum und Realität, um uns auf eine ähnliche Achterbahn der Empfindungen zu schicken, wie sie die Hauptfigur durchlebt. «Glaubenberg», der Name eines Bergpasses zwischen Obwalden und Luzern, steht für die Kindheitserinnerung an eine innige Bruder-Schwester-Beziehung und für den Sehnsuchtsort einer Liebe, die Lena – wie der Film eindrücklich zeigt, ohne zu urteilen – mit ganzer Kraft und gegen alle Widerstände ins Erwachsenenleben zu überführen sucht.
Selfies
Kategorie: Winterthur
Preis / Auszeichnung:
Kurzfilmpreis Winterthur 2018
Regie: Claudius Gentinetta
Produktion: Gentinettafilm, Zürich
Drehbuch: Claudius Gentinetta

Jury Begründung –
In einem Feuerwerk von digitalen Selbstportraits wurden Hunderte von idyllischen, peinlichen und schrecklich verstörenden Selfies zu einer einzigartigen Kurzfilmkomposition arrangiert. Die künstlerisch nachbearbeiteten Einzelbilder ziehen sich zusammen zu einem schauerlichen Grinsen, das den Abgrund menschlicher Existenz überstrahlt.
Wir Eltern
Kategorie: Fast Track
Preis / Auszeichnung:
Fast Track 2018

Jury Begründung –
Ein aufgeklärtes Zürcher Elternpaar hat sich bemüht, ihre 19-jährigen Zwillinge politisch korrekt zu verantwortungsvollen Bürgern zu erziehen. Doch diese weigern sich standhaft, erwachsen zu werden. Was ist real? Was ist erfunden? Zwischen Spiel- und Dokumentarfilm oszillierend will das Kreativteam – bestehend aus tatsächlichen Familienmitgliedern – eine Groteske entwickeln und der Frage nachgehen: Wo beginnt Verantwortung, wo endet sie?
Geplant ist eine schnelle, improvisierte Umsetzung auf Basis einer hohen produktionellen Professionalität – ganz nach dem ursprünglichen Arbeitstitel von Fast Track: «Quick and dirty». Die Jury ist vom Konzept, der geplanten Arbeitsweise und den witzigen Figuren überzeugt.